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Viel Liebe zum Detail: „Der Räuber Hotzenplotz“ begeistert im Stadttheater Kinder und Junggebliebene

veröffentlicht am 24.11.2013

Hotzenplotz Gut, dass der böse Räuber Hotzenplotz (Daniele Veterale) nicht ahnt, dass Kasperl (Matthias Guggenberger) und Seppel (Philippe Wolk) bereits hinter dem Vorhang lauern... Foto: Forster/Landestheater Schwaben

Memmingen (mg/am). Wer kennt ihn nicht, diesen ebenso hinterhältigen wie minderbemittelten, aber doch irgendwie liebenswerten Ganoven? Besagter Hotzenplotz, zusammen mit Kasperle, Seppl und Konsorten vor mehr als einem halben Jahrhundert von Otfried Preußler erschaffen, findet auch heute noch regelmäßig den Weg in die Kinderherzen.

„Der Räuber Hotzenplotz" wurde von einem Gastensemble im Stadttheater gegeben, das die Kindergeschichte dem jungen (und teils auch älteren) Publikum authentisch und engagiert nahebrachte. Für Gehörlose wurde die Aufführung zudem simultan in Gebärdensprache übersetzt.

Man mag die beliebte Geschichte als pädagogisch wertvoll bezeichnen oder nicht, erstaunlich ist jedenfalls, dass selbst kleine Kinder der vergleichsweise komplexen Handlung einschließlich diverser Verwechslungen problemlos folgen können und fasziniert bei der Sache sind. Selbstverständlich siegt am Schluss, wie es sich für ein ordentliches Märchen gehört, das Gute über das Böse.

Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg zurückzulegen: Alles beginnt damit, dass der Räuber Hotzenplotz (Daniele Veterale) Kasperls Großmutter (Katharina-Sarah Huhn) überfällt und ihr die Kaffeemühle raubt. Ausgerechnet -  die alte Dame hat sie gerade von Kasperl (Matthias Guggenberger) und dessen Freund Seppel (Philippe Wolk) zum Geburtstag geschenkt bekommen. Da es nun keinen Kaffee sowie Pflaumenkuchen mit Sahne gibt, wollen die Freunde das gute Stück zurückerobern. Wachtmeister Dimpfelmoser (Stefan Dietrich) traut Kasperl und Seppel dies jedoch nicht zu. Durch eine List finden die beiden das Versteck des Ganoven...

Gekonnt banden die Schauspieler die Kleinsten in das Stück mit ein: Voller Begeisterung riefen diese dem kartoffelbesessenen Zauberer verschiedene Tierarten zu, in welche er den Kasperle verwandeln solle. Als werkgetreu erwies sich die Inszenierung von Rainer Lewandowski in Sachen Musik: So ertönte aus der Kaffeemühle das Lied „Alles neu macht der Mai“, genau wie in Preußlers Geschichte beschrieben. Die endlos spendende Wasserkanne und der Zauberspiegel trieben den kleinen Besuchern unweigerlich ein Funkeln in die Augen.

Auch Kostüme und Requisiten wurden mit viel Liebe zum Detail ausgewählt und belebten die Figuren der Kindergeschichte:  Der böse Räuber Hotzenplotz, schwer bewaffnet, mit den zahlreichen Messern im Gürtel und speckigem Räuberhut, ebenso der lederhosen-bewamste Seppel (um nur zwei Beispiele zu nennen).

Weitere Aufführungen am 1. und 26. Dezember, jeweils um 15 Uhr im Memminger Stadttheater.