„Die Zeiten sind hart, die Helden müssen jünger werden“

SPD Memmingen präsentiert ihren OB-Kandidaten Jan Rothenbacher

veröffentlicht am 02.08.2022

OB-Wahl 2023: Die SPD schickt den 29-jährigen studierten Verwaltungswissenschaftler Jan Rothenbacher aus Balzheim im Illertal ins Rennen. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Mit der Bekanntgabe seiner erneuten Kandidatur hat Manfred Schilder den Wahlkampf frühzeitig eröffnet. Mit Spannung wurde erwartet, welche Kandidaten die anderen Parteien in den Ring schicken. Die SPD hat sich für den 29-jährigen Jan Rothenbacher aus Balzheim im Illertal entschieden und präsentierte den studierten Verwaltungswissenschaftler nun den Medien.

„Das Warten hat ein Ende“, eröffnet die SPD-Ortsvorsitzende Susanne Friedrich Scheuerl die Versammlung im Café Brommler. In Jan Rothenbacher habe die SPD einen Kandidaten gefunden, der Oberbürgermeister kann.

Die SPD setzt auf die junge Generation: „Wir wollen nicht mit aller Macht einen Gegenentwurf zu Manfred Schilder, aber wir wollen jemanden, der noch am Anfang seiner politischen Karriere steht und nachhaltig und langfristig tätig sein kann“, erklärt Ressler. „Die Zeiten sind hart, die Helden müssen jünger werden“, bringt es Scheuerl auf den Punkt. „Bürgermeister in einem Oberzentrum wie Memmingen ist kein Selbstläufer. Wir haben jemanden gesucht, der aus der Verwaltung kommt und natürlich auch die nötigen persönlichen Softskills mitbringt.“

Den digitalen Wandel bewältigen

Der 29 Jahre junge Jan Rothenbacher, der als Kreisvorsitzender der SPD im württembergischen Alb-Donaukreis im letzten Jahr für den Bundestag kandidiert hat, sehe das Amt nicht etwa als Sprungbrett für eine politische Karriere, sondern wolle sich für die Stadt langfristig engagieren. Sein Fokus: Die Verwaltung fit machen für das 21. Jahrhundert.

Jan Rothenbacher ist verheiratet und Vater zweier kleiner Söhne (vier und zwei Jahre alt). Er stammt aus Balzheim im Illertal, hat in Konstanz und Bremen Politik- und Verwaltungswissenschaften studiert. Seit fünf Jahren ist er als Berater für Digitalisierung und IT-Management bei Bundesbehörden wie dem Innen- oder dem Verteidigungsministerium tätig, wo er verschiedene Projekte rund um Prozessdigitalisierung begleitet.

Stadtverwaltung service- und bürgerorientiert gestalten

"Als junger Familienvater sehe ich, dass unglaubliche Herausforderungen auf uns zukommen. Nicht nur, was die schulische Bildung betrifft, sondern besonders im Bereich Energiesicherheit und Klimaschutz. Wir müssen die Innenstadt für den Klimawandel rüsten und den demographischen Wandel bewältigen", erläutert Rothenbacher. "Themen, die uns im kommunalen Bereich beschäftigen, sind: Wie können wir Verwaltung so strukturieren dass sie dem demographischen Wandel auch standhalten kann? Wie können wir Prozesse so gestalten, dass die Verwaltung ihren Aufgaben optimal nachkommen kann? Digitalisierung ist ja kein Selbstzweck, sondern zielt darauf ab, Entlastung zu schaffen und den Service für Bürger besser gestalten. Ich will in und mit der Verwaltung arbeiten und Dienstleister des Bürgers sein", betont Rothenbacher.

Als Wirtschaftsstandort sei Memmingen optimal aufgestellt, "doch Technologien entwickeln sich wie im Flug und Arbeitsmodelle passen sich dem immer mehr an". Innerhalb einer sich wandelnden Wirtschaft mit neuen Geschäftsmodellen und Berufen gelte es, Arbeitsplätze sichern, erläutert der SPD-Kandidat.

Nicht zuletzt, um auch die jüngere Generation zu erreichen, setzt der IT-affine Rothenbacher im Wahlkampf auch auf digitale Formate und Social Media. Auch als potenzielles Stadtoberhaupt würde er hier verstärkt Präsenz zeigen, bekräftigt er.

Jan Rothenbacher privat

Am Ball bleiben will er nicht nur in punkto Stadtentwicklung, Rothenbacher ist fußballbegeistert und bekennender VFB-Fan. In seiner Freizeit ist er jedoch hauptsächlich auf die Familie fokussiert. Mit seiner Frau besucht Rothenbacher hin und wieder Rockkonzerte. Er hört gerne Heavy Metal, fühlt sich aber auch in der Blasmusik zuhause. Im Falle seiner Wahl würde die Familie nach Memmingen übersiedeln. "Ich komme aus dem Illertal, bin also von hier und es ist mir wichtig, dass meine Kinder in erreichbarer Nähe zu den Großeltern aufwachsen", betont der Kandidat, der auch gern mit seinem Vater imkert.

Hundert Prozent Vertrauen

"Wir trauen ihm zu, dass er die Amtsgeschäfte der Stadt Memmingen von der ersten Minute an übernehmen kann", erklärt Ressler abschließend. "Wir stehen hundert Prozent hinter unserem Kandidaten und werden alles tun, um nächstes Jahr einen Wechsel an der Stadtspitze hinzukriegen."

Bis zur offizielle Nominierung bleibt noch viel Zeit, sie findet am 17. September 2023 statt.