
Memmingen (dl), Barrierefreies Bauen ist längst nicht mehr ein Spezialgebiet für behindertengerechtes Bauen, sondern ein moderner Standard für mehr Qualität in allen Lebenslagen. Über neue Gesetze und Vorschriften, um der Barrierefreiheit gerecht zu werden, informierte jetzt eine Fachtagung im Memminger Rathaus.
"Die Barrierefreiheit ist eine wichtige Aufgabe", betonte Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bei der Tagung in der Rathaushalle. "Wir werden diese Aufgabe schultern, allerdings wird es eine Zeit lang dauern." Dabei dürfe man, laut Holzinger, nicht vergessen, welche Fortschritte in der Barrierefreiheit bereits gemacht wurden. In diesem Zusammenhang erwähnte das Stadtoberhaupt auch den geplanten Aufzug am denkmalgeschützten Rathaus, der jetzt vom Stadtrat "abgesegnet" wurde.
"Wir werden das nicht eins zu eins umsetzen können"
"Ein barrierefreies Bayern ist ein hochgestecktes Ziel", erinnerte die städtische Behindertenbeauftragte Heidi Dintel an das jüngste Versprechen von Ministerpräsident Horst Seehofer, den Freistaat bis zum Jahr 2023 barrierefrei auszubauen. "Wir werden das nicht eins zu eins umsetzen können", gab Dintel zu bedenken. Dennoch müsse man das Thema noch mehr in die Köpfe der Menschen bringen.
Die neuen Vorschriften und Gesetze bezüglich der Barrierefreiheit erklärte die Architektin und Beauftragte für barrierefreies Bauen der Bayerischen Architektenkammer, Christine Degenhart, den Zuhörern. Sie sprach zu Themen wie Denkmalpflege, Brandschutz und Evakuierungsmaßnahmen: "Der Brandschutz ist ein heikles Gebiet, aber wir haben hier bezüglich der Barrierefreiheit schon große Fortschritte erzielt."
Knapp 200 Millionen Euro will Bayern in den kommenden Jahren in den barrierefreien Ausbau von Zügen, Bahnhöfen, Schulen und staatlichen Gebäuden investieren. Das hat jetzt das bayerische Kabinett im Zuge der Etatplanungen 2015/16 beschlossen.