Ein mörderischer Fischertag

Premiere des Heimatkrimis von Thomas Pfaus im Cineplex

veröffentlicht am 23.05.2019

Voller Zorn und auf Rachefeldzug: Hauptdarsteller Jonas (Fabian Mahner). Foto: Cineplex/Filmtrailer

Memmingen (as). Lange war sie Stadtgespräch: die mit großer Spannung erwartete Premiere des Fischertagskrimis von Thomas Pfaus. Der Publikumsandrang bei diesem regionalen Kult(ur)ereignis war mit über 500 Zuschauern so groß, dass der Film in vier Kinosäle übertragen wurde.

80 Minuten gute Unterhaltung mit Spannung und Witz wollte er bieten, und das ist ihm gelungen: Der erste Spielfilm von Drehbuchautor und Regisseur Thomas Pfaus kam beim Premierenpublikum sehr gut an. Viele der Zuschauer waren selbst als Laiendarsteller, Statisten oder Helfer an dem regionalen Projekt beteiligt.

Dabei geht es in der actiongeladenen Memminger Räuberpistole, atmosphärisch dicht unterlegt mit der Filmmusik von Andrew Mc Millenium, durchaus brutal und blutig zur Sache. Unheilvoll verflochtene Familienbande laufen am „Tag der Abrechnung“ zusammen und so zerstört Hauptdarsteller Jonas (Fabian Mahner) mit einer Kugel nicht nur das Fischertagsidyll, sondern löst auch eine Lawine der Gewalt aus, die nicht einmal vor dem Klinikum Halt machte.

Oberbürgermeister Manfred Schilder überreicht Thomas Pfaus die Reproduktion einer Tuschezeichnung zum Memminger Fischertag aus dem Jahr 1878. Foto: A. Zwibel

Schwerbewaffnete böse Buben

Die dicksten Fische gehen am Ende der Memminger Polizei ins Netz, die im Dauereinsatz gegen schwerbewaffnete böse Buben und einen zornigen jungen Rächer alle Hände voll zu tun hat.

Natürlich lebt der Film auch vom Lokalkolorit. Es kommt eigentlich alles darin vor, was Memmingen ausmacht, sogar die umstrittenen Tauben am Schrannenplatz haben ihren Auftritt.

Für Heiterkeit sorgt neben gut platzierter Situationskomik auch der Anblick bekannter Memminger/innen in völlig neuen Rollen. So wird zum Beispiel ein Lehrer zum Kopf einer kriminellen Bande (Bernd Scheiter) oder ein Stadtrat zum Sanitäter (Matthias Ressler). An weniger als 30 Drehtagen lieferten die Laienschauspieler eine reife Leistung ab.

Durchaus reizvoll kommt der Kontrast der mörderischen Handlung zu beschaulich-heiterer Stadtidylle und argloser Brauchtumspflege daher. Mit schönen und ungewohnten Stadtansichten, auch aus der Vogelperspektive, wirft der Film einen liebevollen Blick auf Memmingen.

Auch technisch hat Thomas Pfaus mit erzählerischen Mitteln, Perspektiven- und Einstellungswechseln sowie Effekten wie Slow Motion alle Register gezogen.

"Ein Werbeträger für Memmingen"

So zeigte sich denn auch Oberbürgermeister Manfred Schilder begeistert von dem Fischertagsfilm: „Er ist mehr als ein unterhaltsamer Krimi, er zeigt auch viel von unserem Heimatfest und den schönen Ecken unserer Stadt. Er ist ein Werbeträger für Memmingen“, lobte das Stadtoberhaupt. Er überreichte dem engagierten Filmemacher, der sein erstes Spielfilmprojekt unter hohem Einsatz alleinverantwortlich gestemmt und bis zum Schluss daran herumgefeilt hatte, die Reproduktion einer Tuschezeichnung zum Memminger Fischertag aus dem Jahr 1878.

„Es gibt ja auch noch andere Feste…“, regte Schilder schmunzelnd eine Fortsetzung an.