Enorm robuster Arbeitsmarkt

Quoten in der Region bleiben trotz Krisen auf niedrigem Niveau

veröffentlicht am 03.01.2023

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl). Trotz Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine zeigt sich der bundesdeutsche wie auch regionale Arbeitsmarkt sehr robust. Bundesweit wurde ein saisonbedingter Anstieg um 0.1 Prozentpunkte (jetzt 5,4) verzeichnet, der Wirtschaftsraum Memmingen (2,4) und der Landkreis Unterallgäu (1,9) melden eine gleichbleibende Quote.

„Die Arbeitslosigkeit hat im Dezember wie in diesem Monat üblich mit Beginn der Winterpause zugenommen. Bereinigt um saisonale Einflüsse ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen“, so Andrea Nahles,, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), auf der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Ähnlich gut auch das Resümee von Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen: „2022 war ein Jahr neuer Krisen, deren Auswirkungen der Arbeitsmarkt des bayerischen Allgäus allerdings dank seiner Robustheit äußerst gut weggesteckt hat.“

Dass dies so ist, zeigen die Zahlen: die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreichte mit 286.066 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen neuen Rekordwert, ebenso der durchschnittliche Bestand an offenen Arbeitsstellen mit 7.913 Stellen. Die durchschnittliche Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ging mit 9.888 im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich zurück und damit verbunden auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote, die auf allgäuweit 2,5 Prozent sank (Vergleich 2021: 2,9 Prozent). Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine Ende Februar 2022 begann, erreichte dabei die Region ganz direkt: seitdem sind einige tausend ukrainische Geflüchtete im bayerischen Allgäu aufgenommen worden.

„Die erwerbsfähigen Geflüchteten haben sich zum 1. Juni größtenteils bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet und ließen natürlich die Arbeitslosenquote bei uns steigen“, erläutert Maria Amtmann. „Die Jobcenter hat dies vor große Herausforderungen gestellt. Diese haben sie bravourös gemeistert: mittlerweile ist ein Großteil der aus der Ukraine angekommenen, erwerbsfähigen Geflüchteten in Sprach- und Integrationskurse eingemündet, und es haben bereits die ersten Arbeitsaufnahmen stattgefunden.

Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat 2022 weiter zugenommen und einen neuen Höchststand erreicht. Am 30. Juni 2022 waren im Bereich der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 286.066 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – 4.531 Personen bzw. 1,6 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr 2021, das damals auch schon eine Rekordzahl stellte.

Diese Entwicklung, die in Gesamtdeutschland festzustellen ist, spiegelt den hohen Fach- und Arbeitskräftebedarf der Unternehmen wider.

Die größte Zunahme sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse verzeichneten dabei das Gastgewerbe, das Verarbeitende Gewerbe, die Öffentliche Verwaltung mit Verteidigung, Sozialversicherung und externen Organisationen sowie das Baugewerbe. Den höchsten Verlust an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen zeigte die Arbeitnehmerüberlassung.

(Grafiken: Agentur für Arbeit)