
Die australische Historikerin und Luther-Biographin Lyndal Roper ist im Antonierhaus zu Gast. Foto: Isha Photography
Memmingen (dl). Am 14. Juli, 19.30 Uhr, hält die australische Historikerin und Luther-Biographin Lyndal Roper von der Universität Oxford unter dem Motto „Für die Freiheit“ einen öffentlichen Vortrag zum Bauernkrieg 1525 im Antonierhaus.
Im Rahmen einer Tagung des Arbeitskreises „Forstgeschichte in Bayern“ in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv MemmingeIn wird die australische Historikerin Lyndal Roper als Expertin für die Geschichte der Reformation und der Frühen Neuzeit die unterschiedlichen Strömungen während des Aufstandes beleuchten. Ihre Ausgangspunkte dabei sind die Gedanken- und Gefühlswelt der handelnden Protagonisten zwischen Grundherrschaft und Leibeigenschaft im Gegensatz zu den adeligen bzw. kirchlichen Privilegien.
Vision eines gottgefälligen Reiches
Was trieb die Menschen an, gegen ihre Herren aufzubegehren? Die Referentin erklärt, dass es um mehr als Freiheit, Gerechtigkeit und ein gutes Leben ging, nämlich auch um die Vision eines neuen, eines gottgefälligen Reiches. Beseelt von den Lehren reformatorischer Prediger schworen sich die Bauern Eide und lebten Brüderlichkeit. Sie wandten sich gegen übermäßige Frondienste und forderten Zugang zu Gottes Schöpfung, denn sie brauchten Holz und Wild der Wälder und den Fisch aus Flüssen und Seen.
Die Rolle der Frauen
Entlang der Jahreszeiten beleuchtet Roper dabei auch die Rolle der Frauen in einer patriachalisch geprägten Gesellschaftsordnung.
Lyndal Roper erklärt, wie sich 1524/1525 weit mehr als 100.000 Menschen, vorwiegend Bauern, in bewaffneten Banden versammelten und eine gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen forderten. Der Eintritt ist frei.