Sparkassen Vorstandsmitglied Harald Post, Vorstandsmitglied LBS Bayern Gerhard Grebler und Dr. Bernd Schmid, Abteilungsleiter Wohnbau bei der Sparkasse Memmingen, informierten über die Dynamik des Immobilienmarktes während der Pandemie. Foto: dl
Memmingen (dl). Über die Auswirkungen der Corona Pandemie und die steigenden Preise auf dem Immobilienmarkt ging es bei einem Pressegespräch der LBS und der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim. Gerhard Grebler, Vorstandsmitglied der LBS Bayern, sprach dabei über große Veränderungen beim Immobilienkauf, die vor allem in den Köpfen der Menschen stattfänden. So sei der Wunsch nach einem Eigenheim in der Pandemie gewachsen und auch das Thema Homeoffice spiele eine immer größere Rolle.
Die Anzahl der Menschen, die sich bei der Sparkasse für den Kauf einer Immobilie registrieren ließen, sei alleine im vergangenen Jahr um sechs Prozent gestiegen, so Grebler. Die große Nachfrage nach Eigenheimen begründet sich seiner Meinung nach auch darin, dass laut einer Umfrage des internationalen Meinungsforschungsinstituts Kantar in Auftrag der LBS 80 Prozent der Befragten das Eigenheim für eine sichere Altersvorsorge halten.
Immobilientransaktionen angestiegen
Ein wichtiger Indikator für den Anstieg des Interesses sind auch die Immobilientransaktionen, die laut Grebler von 50,8 Milliarden Euro in 2016 auf 64,3 Milliarden in 2020 angestiegen sind.
Bevölkerungsanstieg und Elektrifizierung
Einen weiteren Grund für den Zuwachs sehen die Immobilienexperten in der Wirtschaftsstärke unserer Region. Das Unterallgäu und die Stadt Memmingen mit ihren großen Industriegebieten seien „Zuzugsregionen“, was das Landesamt für Statistik bestätige. So werde für Memmingen ein Bevölkerungsanstieg von 4,3 Prozent bis 2039 vorausgesagt, für das Unterallgäu gar 7,9 Prozent.
Ein weiterer Punkt für die Attraktivität der Region ist, „dass wir durch die Elektrifizierung der Bahn näher an München herangerückt sind“, so Dr. Bernd Schmid, Abteilungsleiter Wohnbau bei der Sparkasse Memmingen. „Gerade wer öfters im Homeoffice arbeitet und nur zweimal die Woche nach München pendeln muss, überlegt sich, eine Immobilie in unserer Region anzuschaffen“, erklärt Dr. Schmid.
Große Nachfrage, wenig Angebot
„Die Nachfrage ist derzeit so groß, dass wir nicht alle Kundenwünsche bedienen können“, ergänzt Vorstandsmitglied Harald Post. Auf eine Immobilie, die zum Verkauf steht, kommen acht Kaufinteressenten. Jedoch nicht nur Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Auch gestiegene Preise für Bauland und vor allem Rohstoffpreise, beispielsweise für Holz, sind wegen der großen Nachfrage aus China angestiegen und nicht wirklich kalkulierbar.
Hilfreich für Immobilienkäufer sei in diesem Zusammenhang die Niedrigzinsphase und die verbesserte Wohnungsbauprämie. In unserer Region heben diese Faktoren, im Gegensatz zu München, die Preissteigerungen „noch“ auf.
