„I hab do den fröhlichsten Muat"

"Stimmen der Berge" gestalten "Dichterlesung" der Sparkasse

veröffentlicht am 13.12.2018

Die Gesangsformation "Stimmen der Berge" unterhielt das Publikum im Stadttheater mit Volksliedern, kirchlicher Musik und Weihnachtliedern. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Das Quintett "Stimmen der Berge" war heuer zu Gast bei der traditionellen „Dichterlesung“, zu der die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim ihre treuen Kunden in der Adventszeit jedes Jahr einlädt. Die Zuschauer im bis unters Dach gefüllten Stadttheater honorierten die abwechslungsreiche Darbietung der Sänger mit großem Applaus.

„Drobn aufm Berg“ – der Name der Gesangsformation „Stimmen der Berge“, bekannt als „Boygroup der Volksmusik“,  lässt Jodler und Stubenmusik erwarten, doch die fünf auch im Sologesang bewährten Sänger (Benjamin Grund, Thomas A. Gruber und Stephan Schlögl - Tenor, Daniel Hinterberger – Bariton und Simon Käsbauer - Bass) sind für ihr umfangreiches Repertoire bekannt.

So führen die fünf Sänger ihr Publikum vom volkstümlichen Konzertblock, unter anderem mit Volksmusik aus Böhmen, durch die Welt des Schlagers, wo Rex Guildo die „Fiesta Mexicana“ feiert und von Maria Dolores träumt und Udo Jürgens die Vorzüge des griechischen Weins besingt - das Ganze natürlich vorzugsweise mit Sahne. Die fünf hervorragend aufeinander eingespielten Sänger machen auch halt in der „Kleinen Kneipe in unserer Straße“ bei Peter Alexander, weil „das Leben dort noch lebenswert ist“.

Natürlich gibt es auch kleine Spitzen und Seitenhiebe auf die Veranstalter. So wird dem Publikum als Rezept gegen unerfüllte Träume empfohlen, sich an die Damen und Herren von der Sparkasse in der ersten Reihe zu wenden.

Schöner A cappella-Gesang

Mehr noch als den lebhaften, vom Playback begleiteten, ersten Teil des Konzerts genießt das Publikum den A cappella-Sound des auf die Weihnachtszeit einstimmenden Liederzyklus, der offenbar auch den Sängern selbst viel Freude bereitet. Denn hier können die fünf sympathischen Herren mit ihrer Interpretation ausgefeilter, bis zu fünfstimmiger Arrangements beweisen, dass sie auch „ohne“ (Mikro) singen können.

Die beiden Stücke „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Maria durch ein Dornwald ging“ stammen aus der Zeit der (älteren) Sänger bei den Regensburger Domspatzen, erklärt Benjamin Grund dem Publikum. Der hoch gewachsene Tenor ist der Mittelpunkt des Quintett. Er übernimmt auch meist die Moderation und amüsiert das Publikum mit einer Lesung der  weihnachtlichen Geschichte „Die stillste Zeit im Jahr“ von Karl Heinrich Waggerl, die das Weihnachtsfest aus der unverblümten Sicht eines Kindes schildert.

Neu vertont hat das Quintett die Gesänge aus der „Heiligen Nacht“ in bayerischer Mundart von Ludwig Thoma. Gekonnt auch das szenische Spiel: Heiterkeit löste besonders das zänkische Gekeif des Base Josefs bei der vergeblichen Herbergssuche aus. Anrührend dann, wie die hochschwangere Maria ihren Mann tröstet: „I hab do den fröhlichsten Muat, und woaß ja, mir zwoa san net arm.“

Bekannte Weihnachtslieder

Festlich-strahlend mit volltönenden Akkorden erklang das weltbekannte Weihnachtslied „Oh heilige Nacht“ (O holy night). Das Konzert schloss mit drei beliebten deutschen Weihnachtsliedern, bei denen zumindest das textkundige Publikum aufgefordert war, mit zu singen: Heintjes „Heidschi bumbeidschi“, „Süßer die Glocken nie klingen“ und „O du fröhliche“.

Anton Groß, Gebietsleiter der Sparkasse Memmingen, bedankte sich auch im Namen der Zuschauer für das gelungene Konzert und beschenkte die Sänger mit einer süßen Version des "Memminger Mau", bevor er das Publikum zu Glühwein und Lebkuchen ins Foyer entließ.