„Im Rathaus hat sich was bewegt“

CRB verabschiedet die fünfte Jahreszeit im Versmaß

veröffentlicht am 16.02.2018

Bastian Dörr als OB Manfred Schilder, chauffiert von Nico Schnürr, kommentiert auf seiner ersten Dienstfahrt die "Brennpunkte" der Maustadt. Fotos: Geiger

Memmingen (mg). Traditionsgemäß verabschiedete der Christliche Rathausblock Memmingen (CRB) am Politischen Aschermittwoch die „Fünfte Jahreszeit“ mit Klamauk und Kässpatzen. Humorvoll nahmen Stadträte und Mitglieder das Stadtgeschehen und aktuelle Themen im „Hotel Rohrbeck“ am Schrannenplatz auf die Schippe.

Stadtrat und Schulbeauftragter Thomas Mirtsch eröffnete die Veranstaltung und bemängelte, dass sich vier Schulen (BBZ/JBS,VOS/BOS) an der Bodenseestraße eine 2000 DSL Leitung teilen müssten. In Kempten sei die Hochschulen mit einer 500.000 Leitung unterwegs und bewege sich „wie Speedy Gonzales“, während man in Memmingen wie eine "lahme Schnecke" kriechen würde.

Auf Parkplatzsuche: Daniela Thiel als polnischer LKW Fahrer Janusz.

Die Frauenbeauftragte Daniela Thiel mimte den polnischen LKW Fahrer Janusz, der verzweifelt im Memminger Norden einen Parkplatz sucht, und die Probleme welche es zu bewältigen gibt, sei es die Abfallentsorgung oder hygienische Dinge. Sie bemerkte, dafür müsse rasch eine Lösung gefunden werden.


Amüsant auch die Einlage des Jungen Blocks. Bastian Dörr gab dabei OB Schilder und Nico Schnürr seinen Chauffeur. Auf seiner ersten Dienstfahrt kam er dabei an den „Brennpunkten“ der Maustadt vorbei. Mit absurden Ideen (Beate Uhse Shop im Ikea Fachmarkt, um die Geburtenrate zu steigern) brachten sie die zahlreichen Besucher zum Lachen.

Die Memminger Wende

Stadtrat Heribert Guschewski leitete in seinem persönlichen Jahresrückblick „die Wende“ ein. Dabei ging es nicht um den Mauerfall betonte er, sondern um die Wende in der Stadt. In Reimform bemerkte er: „So ist es den Schwarzen tatsächlich gelungen, sie haben nach 51 (!!!) Jahren die Roten aus dem Rathaus gerungen. Dieses Ereignis ist nur noch zu toppen, würden die Roten nun in Bayern die Schwarzen foppen.“ (Anspielung auf die kommende Landtagswahl, Anm. der Red.)

Spöttisch bemerkte Guschewski weiter: „Pfahlbauten waren bisher ja nur in Venedig bekannt, vielleicht hat ja Amendingen so etwas bald auf seinem Land“ und spielte dabei auf das Baugebiet Neue Priel an.

Als „Memminger Bronx“ bezeichnete er das Bahnhofsquartier: „Da bewegt sich nun doch tatsächlich etwas hier. Jahrelang ist hier alles brach gelegen, nun wird plötzlich Gas gegeben“, stellte er fest.

„In Memmingen frägt sich mancher besorgter Bürger doch, wie lange hält im Hallenbad die Decke noch“, reimte Guschewski in Anspielung auf die maroden Bäder.

Mit „Spaß beiseite, im Rathaus hat sich echt wirklich was bewegt, mal sehen wie es 2018 weitergeht“, klang die Aschermittwochsstandpauke dann doch noch positiv aus. Nach dem Schlussvers „Eines aber ist ganz sicher wahr: Wir reden wieder darüber im nächsten Jahr“ gab es reichlich Applaus von den zahlreichen Zuhörern, die bei Kässpatzen einen unterhaltsamen Abend ausklingen ließen.