Die von Memminger Spendengeldern errichteten Container in Karataş. Foto: Alexandra Hartge
Memmingen/ Karataş (dl). Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien Anfang Februar 2023 herrscht dort vielerorts noch immer Ausnahmezustand. Auf Nachfrage von Karataş Bürgermeister Necip Topuz begleiteten Vertreter des Memminger Katastrophenschutzes Oberbürgermeister Jan Rothenbacher nun in die Partnerstadt, um die Verantwortlichen vor Ort über ihre Arbeit zu informieren.
Nach einer ausführlichen Inaugenscheinnahme der vom Erdbeben betroffenen Gebäude in Karataş informierte der Leiter des Amtes für Brand und Katastrophenschutz, Andreas Land, im gut gefüllten Sitzungssaal des Karataşer Rathauses über Aufbau und Struktur des Katastrophenschutzes und erläuterte die Krisenintervention. Klaus Liepert und Stephan Zettler vom THW ergänzten die Ausführungen mit dem Vorgehen und Überwachung bei Gebäudeschäden und die unterschiedlichen Möglichkeiten Gebäude zu sichern.
Obdach und Wäscherei dank Spenden
In der Stadt Memmingen wurden bereits 20.000 Euro zugunsten der Erdbebenhilfe in Karataş gesammelt. Davon wurden drei Container beschafft, die einerseits als Obdach für die Geflüchteten, andererseits als Wäscherei dienen. Darüber hinaus wurden von den Spendengeldern Hilfsgüter und Kleidung angeschafft. Bei der Reise überreichte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher seinem Amtskollegen weitere 3.200 Euro. Das Geld wird dort weiterhin dringend gebraucht.
Zerstörte Infrastruktur
Ein Augenzeuge erzählte der Delegation, dass man sich nicht vorstellen könne, wie es in der nahegelegenen Provinz Hatay aussehe. Es sei alles dem Erdboden gleichgemacht, tausende Menschen seien immer noch verschollen.
Bürgermeister Topuz schickt jede Woche einen LKW voll mit Wasser beladen nach Hatay. Eine solche Ladung koste die Stadt 3000 Euro. Er stelle lieber Projekte in seiner Stadt zurück, um den Menschen dort zu helfen, da in Hatay jegliche lebenswichtige Infrastruktur fehle.
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Stichwort „Memmingen hilft - Erdbebenhilfe“
