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„Kinderarmut abschaffen!“

AWO-Präsidiumsmitglied Marcel Keller weist auf Risiken hin

veröffentlicht am 25.07.2025
Kinderarmut

Der Vorstand der SPD Frauen Memmingen (von links): Hildegard Richter, Verena Gotzes, Marcel Keller, Susanne Marx, Rita Häring. Foto: privat

Memmingen (dl). Das Thema „Kinderarmut abschaffen“ steht im Zentrum der sozialpolitischen Arbeit der AWO Schwaben in den kommenden vier Jahren. Das betonte Marcel Keller, Mitglied im AWO-Präsidium in Schwaben, bei einer Einladung des Arbeitskreises sozialdemokratischer Frauen Memmingen.

Für Marcel Keller ist dieses Ziel ein echtes Herzensanliegen – nicht zuletzt, weil er in seiner täglichen Arbeit als Lehrer und Vorsitzender des Stadtjugendrings Memmingen immer wieder direkt mit den Auswirkungen von Kinderarmut konfrontiert wird.

Jedes siebte Kind von Armut bedroht

In Deutschland sind rund 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche – das entspricht etwa jedem siebten Kind – von Armut bedroht. Die sozialen Folgen für diese Kinder sind gravierend und zeigen sich in vielen Lebensbereichen: Sie wachsen häufig in einem Umfeld mit eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten auf und können sich Aktivitäten wie Kino- oder Freizeitparkbesuche nur selten leisten. Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist für viele von ihnen keine Selbstverständlichkeit. Studien belegen zudem, dass Kinder, die in Armut aufwachsen, ein deutlich erhöhtes Risiko haben, auch als Erwachsene in Armut zu leben.

„Mitmachen macht stark“

Um diesem Kreislauf entgegenzuwirken, möchte die AWO Schwaben das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Projekts mit dem Titel „Mitmachen macht stark“ erhalten bis zu 40 Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren aus armutsgefährdeten Familien, die in Horten der AWO Schwaben betreut werden, monatlich 100 Euro zur freien Verfügung. Die Kinder entscheiden selbst, wofür sie das Geld einsetzen – sei es für Freizeit, Kleidung oder persönliche Wünsche.

Zusätzlich werden sie pädagogisch begleitet, um ihre Teilhabe zu fördern und ihr Bewusstsein für ihre eigenen Rechte zu stärken. Ziel des Projekts ist es, die Lebensrealität dieser Kinder nachhaltig zu verbessern und ihnen neue Chancen zu eröffnen.