Klinikum Memmingen bildet zertifizierte Risikomanager aus

veröffentlicht am 11.02.2018

Sie haben die zertifizierte Ausbildung zum klinischen Risikomanager bestanden (von rechts): Oberarzt Dr. Ralf Pallacks, Krankenpfleger Michael Motscha, Chefarzt Prof. Dr. Jens Stollfuß, Oberärztin Dr. Petra Heilmann, Oberarzt Dr. Dirk Wernerus, Hebamme Gerlinde Fischer und Qualitätsmanagerin Sylvie Schraut. Klinikverwaltungsleiter Wolfram Firnhaber (ganz links) gratulierte den sieben Absolventen. Foto: Dr. Euteneier

Memmingen (dl).  Um die bereits nachweislich hohen Standards zur Gewährleistung der Patientensicherheit am Klinikum Memmingen immer weiter zu entwickeln, hat sich die Krankenhausleitung dazu entschieden, durch Dr. Alexander Euteneier, einen Experten beim Thema klinisches Risikomanagement, sieben Mitarbeiter zu zertifizierten Risikomanagern ausbilden zu lassen.

Einrichtungen der Gesundheitsversorgung gehören - neben Atomkraftwerken, der Luftfahrt, dem Straßenverkehr oder Katastrophenschutz - zu den kritischen Infrastrukturen des öffentlichen Lebens. Deshalb hat der Gemeinsame Bundesausschuss allen Krankenhäusern die Auflage erteilt, ein Risikomanagement einzurichten.

Ausbildungsleiter Dr. Alexander Euteneie. Foto: privat

Die Weiterbildung zum klinischen Risikomanager ging über sechs Tage, beinhaltete eine Projektarbeit und eine schriftliche Abschlussprüfung mit Zertifikat. Dabei konnten die Klinikmitarbeiter ihre bereits bestehenden Erfahrungen im Bereich Risikomanagement in die Ausbildung einbringen und vertiefen. Viele praktische Übungen während der Schulung erweiterten zudem den Horizont und vermittelten Methoden und Werkzeuge für die tägliche Arbeit am Patienten.

Effizientes Risikomanagement-System

Ziel ist es, in allen Bereichen des Klinikums die auf dem neuesten Stand der Wissenschaft entwickelten Prozesse zu etablieren, um im ganzen Klinikum ein effektives und effizientes Risikomanagement-System vorzuhalten.  

„Höchstmögliche Patientensicherheit ist das primäre Ziel des klinischen Risikomanagements. Die Risikomanager sollen bei schwierigen und risikobehafteten Prozessen als Ansprechpartner dienen sowie klinische Abläufe und Schnittstellen noch weiter verbessern“, so die Leiterin des Qualitätsmanagements am Klinikum Memmingen, Sylvie Schraut.

Die neuen Risikomanager werden beispielsweise im Hygiene- und Medikamentenmanagement, sowie im Beschwerde-, Schadens- und Krisenmanagement Aufgaben übernehmen und Strategien der Risikoreduktion, beispielsweise auf Intensivstationen oder im Operationssaal, weiterentwickeln.

Hohe Sicherheitskultur etablieren und erhalten

„Um eine hohe Sicherheitskultur zu etablieren und zu erhalten, bedarf es entsprechender `Kümmerer auf Mitarbeiterebene´, die sich verpflichtend und mit Expertise für die Sache einsetzen“, betont Qualitätsmanagerin Sylvie Schraut. Deshalb werden künftig Trainings- und Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter und Kollegen angeboten. „Dazu ergänzend brauchen wir eine kleine Gruppe an Experten, welche in der Tiefe diese Wissenschaft verstehen und auch anwenden können. Hier kommt die Zertifizierung ins Spiel“, so Schraut.

Auch Ausbildungsleiter Dr. Alexander Euteneier betont: „Die Personen-Zertifizierung spielt bei der Professionalisierung des klinischen Risikomanagements eine wesentliche Rolle.“ Dr. Euteneier ist Facharzt für Chirurgie und Experte für klinisches Risikomanagement. Seit vielen Jahren berät er Krankenhäuser in dieser Sache und hat auch schon zahlreiche Publikationen dazu veröffentlicht.

Info: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.