
Vor allem die Museen standen im Fokus der Beratungen über möglich Einsparungen im Kulturbereich. Unser Bild zeigt das Stadtmuseum im Hermansbau. Foto: LOKALE Archiv
Memmingen (dl/as). Wie viel Kultur kann und will sich Memmingen in Zukunft noch leisten? In Zeiten knapper kommunaler Kassen wird das kulturelle Angebot der Stadt auf den Prüfstand gestellt. Dafür hat der Stadtrat nun eine Kulturentwicklungsplanung auf den Weg gebracht.
Für die Entwicklungsplanung sprach sich der Stadtrat in der Plenumssitzung vom 28. April bei einer Gegenstimme aus. Um den Prozess zu begleiten und für eine enge Verzahnung von Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit zu sorgen, wird eine Lenkungsgruppe unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters eingerichtet.
Warum braucht es eine Kulturentwicklungsplanung?
In den vergangenen Haushaltsberatungen wurden mögliche Einsparungen im Kulturbereich diskutiert, besonders im Fokus standen die städtischen Museen, referierte Kulturamtsleiter Sebastian Huber. Im Haupt- und Finanzausschuss wurde im Februar 2025 entschieden, nicht nur die Museen, sondern vielmehr die gesamte Kulturlandschaft in Memmingen unter die Lupe zu nehmen.
Weniger Interesse an kulturellen Angeboten
„Veränderungen wie der demographische Wandel, die fortschreitende Digitalisierung und ein verändertes Nutzungsverhalten seit der Pandemie stellen Kommunen vor die Herausforderung, auch die eigenen Kunst- und Kulturangebote entsprechend anzupassen“, erklärte der Kulturamtsleiter. „Kulturentwicklungspläne sind ein Instrument, um auf diese Veränderungen zu reagieren.“ Zur Verfügung stehende Ressourcen gelte es bestmöglich einzusetzen und Angebote an den Bedürfnissen der Menschen auszurichten.
Bürgerschaft mit einbeziehen
Eine Lenkungsgruppe soll den Prozess der Kulturentwicklungsplanung strategisch begleiten, Transparenz schaffen und sowohl Verwaltung, Kommunalpolitik als auch Bürgerschaft in den Prozess mit einbeziehen.
Die Lenkungsgruppe besteht aus den Stadtoberhäuptern, der Kulturreferentin des Stadtrats, Vertretern der Fraktionen, dem Leiter des städtischen Referats Verwaltung und Kultur, dem Kulturamtsleiter (als Projektleiter) sowie drei noch zu benennenden externen Experten.
Prozess kann zwei Jahre dauern
Eine Kulturentwicklungsplanung ist ein partizipativer Prozess, der bis zu zwei Jahre Zeit in Anspruch nehmen kann. Vorgesehen sind unter anderem eine Bestandsaufnahme und Analyse des Status quo, ein Beteiligungsprozess mit fachlichen Workshops sowie eine eventuelle Befragung von Bürgerinnen und Bürgern.