"Lebendiges Wohnen ermöglichen"

Infofahrt: Memminger Stadtrat auf der BUGA Heilbronn

veröffentlicht am 30.09.2019

Mitten auf dem BUGA-Gelände zwischen Stadtsee und Altneckar entsteht das etwa drei Hektar große Stadtquartier Neckarbogen. Im Endausbau sollen etwa 3.500 Menschen wohnen und rund 1.000 von ihnen auch arbeiten. Fotos und Galerie: Sonnleitner

Heilbronn/Memmingen (as). Seine in zweijährigem Turnus stattfindende Informationsfahrt führte den Memminger Stadtrat in diesem Jahr bei schönstem Sonnenschein zur Bundesgartenschau nach Heilbronn. Im Fokus des Interesses lag die sogenannte Stadtausstellung: Mitten auf dem BUGA-Gelände entsteht mit dem Stadtquartier Neckarbogen eine Architektur, die ebenso vielseitig ist wie ihre Nutzung. Ein Vorbild für die Quartiersentwicklung des Memminger Bahnhofsareals?

Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel und Memmingens Oberbürgemeister Manfred Schilder.

Als „Sahnhehäubchen der Stadtentwicklung“ bezeichnete Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel die BUGA. Durch die Gartenschau und die Stadtausstellung, die am 6. Oktober endet, habe sich die Wahrnehmung der Stadt nicht nur nach außen verändert: Die Heilbronner seien stolze Gastgeber und würden sich viel stärker mit ihrer Stadt identifizieren als zuvor, erklärt Mergel.

BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas , der gemeinsam mit deiner Ehefrau Claudia Knoll die Landesgartenschau in Memmingen im Jahr 2000 leitete, und BUGA-Chefplaner Oliver Toellner führten die Memminger Gäste über das 40 Hektar große Gelände.

BUGA als Stadtentwicklungsmotor

Das Besondere an der 35. Bundesgartenschau: Mitten auf dem Gelände zwischen Stadtsee und Altneckar auf einer brachliegenden, innenstadtnahen Fläche entsteht das etwa drei Hektar große Stadtquartier Neckarbogen. Im Endausbau sollen etwa 3.500 Menschen wohnen und rund 1.000 von ihnen auch arbeiten. Der erste Bauabschnitt für ca. 800 Bewohner und 150 Arbeitsplätze wurde bereits während des BUGA-Sommers bewohnt – das ist ein Novum in der fast 70-jährigen Geschichte der Bundesgartenschauen.

„Die Bundesgartenschau dient also auch als Transportmittel für städtebauliche Entwicklung erklärt Faas und die Bürger stehen hinter dem Konzept." Angestrebt wird ein lebendiges Quartier mit sozialer und funktionaler Mischung für eine Großstadt des 21. Jahrhunderts, eingebettet in vielfältig gestaltete Erholungsbereiche. Denn etwa ein Drittel der angelegten Grünflächen und die beiden Parkseen bleiben über die BUGA hinaus erhalten. Ruhige Orten zum Entspannen wird es ebenso geben wie Plätze für Spiel und Sport. „Hier steht Qualität statt Gewinnmaximierung im Mittelpunkt", so Toellner.

Innovatives Bauen

Die Vergabe für die 22 fertiggestellten Häuser erfolgte nicht nach Höchstpreis, sondern in Konzeptvergabe. Im Gleichklang von Nutzung, Architektur und technischer Innovation wurde an Bauherren vergeben, die z.B. sozialen Wohnungsbau, Gewerbe im Erdgeschoss, modular veränderbare Wohnungen und innovative Baustoffe ebenso gewährleisteten wie eine zukunftsweisende Mobilität der Bewohner. Da verschiedene Architekten am Werk sind, weist jegliches jedes Gebäude der innovativen Stadtausstellung einen eigenen, unverwechselbaren Stil auf.

Auch die Nutzung ist vielfältig, denn: „Ein Stadtteil in einer Großstadt funktioniert dann, wenn Menschen ausreichend dicht zusammenleben und das Quartier vielfach durchmischt ist“, meint Hanspeter Faas. In der Stadtausstellung und später im Neckarbogen sollen Miete und Eigentum, Wohnen und Arbeiten, Cafés, Lokale und Erholungsbereiche also eng beieinander liegen, um ein "lebendiges Wohnen zu ermöglichen".

Das klingt nach einem guten Plan, eventuell auch für Memmingen.

Ausführliche Infos gibt es unter https://www.buga2019.de

Unsere Galerie zeigt einige Eindrücke der Bundesgartenschau: