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Memmingen in Miniatur - Entwurf des geplanten Blinden-Stadtmodells präsentiert

veröffentlicht am 28.03.2015

Bei der Prüfung des Vormodells (von links): Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Künstler Egbert Broerken, Lions-Präsident Dr. Reinhard Kössinger Bei der Prüfung des Vormodells (von links): Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Künstler Egbert Broerken, Lions-Präsident Dr. Reinhard Kössinger. Foto: A. Wehr/Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Mit Hilfe von Fotos der Memminger Innenstadt, von Luftaufnahmen und dem Katasterplan sowie nach vielen Berechnungen der jeweiligen Größe der Gebäude für das Modell im Maßstab 1:650 hat der Bildhauer Egbert Broerken mit seiner Werkstatt die Memminger Innenstadt in einem Durchmesser von eineinhalb Meter erschaffen. Nun präsentierte er einen ersten Entwurf des geplanten Blinden-Stadtmodells in der Rathaushalle.

Mit kritischen Augen vertieften sich Vertreter der Stadt und Mitglieder des Lions-Clubs Memmingen, der das Projekt finanziert, in ein Modell der Innenstadt aus Styrodur, das der Bildhauer Egbert Broerken in den vergangenen Monaten in Feinarbeit erstellt hat. „Dass es so schön wird, hatte ich mir erhofft“, erklärte Lions-Präsident Dr. Reinhard Kössinger bei der Präsentation des Vormodells in der Rathaushalle.

„Memmingen ist ganz phantastisch“, lobte der Künstler das Stadtbild. Egbert Broerken muss es wissen, denn er hat in den vergangenen 30 Jahren viele Städte kennengelernt und bereits rund 125 Modelle gefertigt. Vor zwei Wochen hat er sein neuestes Projekt, Baku, die Hauptstadt von Aserbaidschan, besucht und dort Häuser und Straßenzüge fotografiert.

Bereicherung für Blinde und Sehbehinderte

Das Bronzemodell von Memmingen soll in diesem Sommer noch fertig werden und auf dem Weinmarkt gegenüber der historischen Kramerzunft aufgestellt werden. „Es wird für Blinde und Sehbehinderte eine Bereicherung sein“, betonte Kössinger. „Am Modell kann man die Stadt mit Fingern begreifen. Die Fürsorge für Blinde ist ein großes Anliegen für Lions international.“ Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger erklärte, dass durch das Blindenstadtmodell die Barrierefreiheit am Weinmarkt bereichert wird. Dem Lions-Club als Sponsor des Modells und Reinhard Kössinger als „Vater des Blindenstadtmodells“, der das Projekt initiiert hat, dankte er im Namen der Stadt.

Ein Erlebnis mit sehbehinderten Kindern war für den Bildhauer Egbert Broerken der Anstoß, das erste Tastmodell einer Stadt zu fertigen. „In Soest habe ich eine Stadtführung für blinde Kinder beobachtet. Sie standen vor dem Dom, aber wie sollten die Kinder eine Vorstellung davon bekommen, wie hoch und groß die Kirche ist? So kam ich auf die Idee mit dem Blindentastmodell.“

Wenn alle Korrekturen eingearbeitet sind, erarbeitet Broerken aus dem Styrodur-Modell ein Wachspositiv des Stadtbilds und in einem Wachsausschmelzverfahren schließlich das Bronzemodell. Im Juni soll es auf dem Weinmarkt aufgestellt werden.