Memmingen sucht neue Klinikums-Partner

Kreiskliniken legen Fusionsgespräche auf Eis

veröffentlicht am 15.11.2018

Auf der Suche nach neuen Partnern: Das Klinikum Memmingen. Foto: dl Archiv

Memmingen (dl/as). In einem Schreiben an Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder hatte der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Kreiskliniken Unterallgäu kürzlich mitgeteilt, dass man die Verhandlungen mit der Stadt Memmingen über eine Fusion mit dem Memmminger Klinikum nun auf Eis legen wolle. Der Memminger Stadtrat reagierte darauf mit Unverständis. Beide Parteien wollen nun in Sondierungsgespräche mit anderen möglichen Partnern eintreten.

Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder. Foto: dl Archiv

Die anvisierte Krankenhausfusion war Thema der jüngsten Stadtratssitzung im Memminger Rathaus. Die Stadträtinnen und Stadträte drückten ihr Unverständnis aus gegenüber der Entscheidung des Verwaltungsrates der Kreiskliniken, die Fusionsgespräche aktuell auszusetzten. Die Kreiskliniken Unterallgäu seien der „natürliche Partner“ für das Klinikum Memmingen bei einer Fusion, bekräftigte das Gremium. „So wäre eine optimale und perfekt abgestimmte Krankenhausversorgung für die Bevölkerung unserer Region möglich“, betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder.

Dennoch müsse man zunächst die Entscheidung des Verwaltungsrats der Kreiskliniken akzeptieren und selbst aktiv werden, waren sich die Stadtratsmitglieder einig. Oberbürgermeister Schilder wurde einstimmig vom Stadtrat beauftragt, mit Trägern anderer Kliniken Sondierungsgespräche aufzunehmen. Eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft gegenüber dem Landkreis werde jedoch weiterhin nicht in Frage gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. 

Anstrengungen blieben ohne Erfolg

Der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather. Foto: Sonnleitner

"Mein Bemühen zu einer engen Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen im Bereich der Kliniken zu kommen, reicht bis ins Jahr 2006 zurück. Ernüchtert stelle ich fest, dass alle Anstrengungen ohne Erfolg bleiben", begründete Landrat Hans-Joachim Weirather die Entscheidung des Verwaltungsrates.

Da der Verwaltungsrat jedoch überzeugt sei, den Herausforderungen im Krankenhauswesen nur im Schulterschluss mit einem anderen kommunalen Partner begegnen zu können, hab man sich nun entschlossen, in Sondierungsgespräche mit dem Landkreis Oberallgäu und der kreisfreien Stadt Kempten einzutreten.

Auch von Seiten des Landratsamts wurde weiterhin eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft der Stadt Memmingen gegenüber signalisiert. So sei die Aufnahme der Sondierungsgespräche mit dem Klinikverbund Kempten/Oberallgäu sei keine Absage an die bestehenden, medizinisch notwenigen und sinnvollen Kooperationen.

"Vielmehr ist mir sehr daran gelegen, die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Memmingen und dem Landkreis Unterallgäu in den vielfältigen Handlungsfeldern zu pflegen und weiterzuentwickeln", schreibt Landrat Weirather, verbunden mit einem Dank an Oberbürgermeister Manfred Schilder für dessen Bemühungen während des gemeinsamen Fusionsprozesses.