Memmingen (dl/as). In einem Schreiben an Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder hatte der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Kreiskliniken Unterallgäu kürzlich mitgeteilt, dass man die Verhandlungen mit der Stadt Memmingen über eine Fusion mit dem Memmminger Klinikum nun auf Eis legen wolle. Der Memminger Stadtrat reagierte darauf mit Unverständis. Beide Parteien wollen nun in Sondierungsgespräche mit anderen möglichen Partnern eintreten.
Die anvisierte Krankenhausfusion war
Thema der jüngsten Stadtratssitzung im Memminger Rathaus. Die Stadträtinnen und
Stadträte drückten ihr Unverständnis aus gegenüber der Entscheidung des
Verwaltungsrates der Kreiskliniken, die Fusionsgespräche aktuell auszusetzten.
Die Kreiskliniken Unterallgäu seien der „natürliche Partner“ für das Klinikum
Memmingen bei einer Fusion, bekräftigte das Gremium. „So wäre eine optimale und perfekt
abgestimmte Krankenhausversorgung für die Bevölkerung unserer Region möglich“,
betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Dennoch müsse man zunächst die
Entscheidung des Verwaltungsrats der Kreiskliniken akzeptieren und selbst aktiv
werden, waren sich die Stadtratsmitglieder einig. Oberbürgermeister Schilder
wurde einstimmig vom Stadtrat beauftragt, mit Trägern anderer Kliniken
Sondierungsgespräche aufzunehmen. Eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft
gegenüber dem Landkreis werde jedoch weiterhin nicht in Frage gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Anstrengungen blieben ohne Erfolg
"Mein Bemühen zu einer engen Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen im
Bereich der Kliniken zu kommen, reicht bis ins Jahr 2006 zurück. Ernüchtert
stelle ich fest, dass alle Anstrengungen ohne Erfolg bleiben", begründete Landrat
Hans-Joachim Weirather die Entscheidung des Verwaltungsrates.
Da der Verwaltungsrat jedoch überzeugt sei, den Herausforderungen im Krankenhauswesen nur im Schulterschluss mit einem anderen kommunalen Partner begegnen zu können, hab man sich nun entschlossen, in Sondierungsgespräche mit dem Landkreis Oberallgäu und der kreisfreien Stadt Kempten einzutreten.
Auch von Seiten des Landratsamts wurde weiterhin eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft
der Stadt Memmingen gegenüber signalisiert. So sei die Aufnahme der
Sondierungsgespräche mit dem Klinikverbund Kempten/Oberallgäu sei keine Absage
an die bestehenden, medizinisch notwenigen und sinnvollen Kooperationen.
"Vielmehr ist mir sehr daran gelegen, die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Memmingen und dem Landkreis Unterallgäu in den vielfältigen Handlungsfeldern zu pflegen und weiterzuentwickeln", schreibt Landrat Weirather, verbunden mit einem Dank an Oberbürgermeister Manfred Schilder für dessen Bemühungen während des gemeinsamen Fusionsprozesses.