
In Sachen Verkehrsanbindung soll der Flughafen nicht im Regen stehen gelassen werden, meinten die Besucher aus Berlin und München. Die Flughafen-Vertreter Marcel Schütz (links), Dr. Albert Schultz und Ralf Schmid (4. v. links) begrüßten vor Ort MdB Florian Dorn (rechts), CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek und Ulrich Lange (CSU, 3.v. links), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr. Foto: Flughafen Memmingen/ Ina Graf
Memmingen (dl). Wie im Himmel so auf Erden? In diesem Falle eher nicht: Die Anbindung des Flughafens Memmingen an den europäischen Luftraum gilt als hervorragend, weniger gut sieht es dagegen beim örtlichen Straßennetz aus.
Daher drängen, so wurde jetzt beim Besuch einer hochrangigen Politikerdelegation deutlich, die Verantwortlichen auf eine Verbesserung, die insbesondere im Bau einer neuen Anschlussstelle an die Autobahn 96 bestehen könnte.
Über die Situation informierten sich vor Ort Ulrich Lange (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, und Klaus Holetschek, Memminger Landtagsabgeordneter und CSU-Vorsitzender im Bayerischen Landtag. Airport Geschäftsführer Ralf Schmid und Dr. Albert Schultz, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Flughafen Memmingen GmbH, konnten auch den Memminger Bundestagsabgeordneten Florian Dorn (CSU) zum Lokaltermin begrüßen. Einig waren sich die Besucher, dass die Verkehrssituation vor Ort unbefriedigend ist. „Der Allgäu Airport braucht eine leistungsfähige Verkehrsanbindung“, erklärte Klaus Holetschek. „Rückstaus auf der A 96 dürfen nicht zum Dauerproblem werden. Hier ist der Bund jetzt gefordert, rasch zu handeln!“
Staatssekretär Lange zeigte sich von der positiven Entwicklung des Flughafens beeindruckt und erklärte, auch mit Hinblick auf die zahlreichen neuen Gewerbeansiedlungen auf dem ehemaligen Flughafengelände, „ein neuer Autobahnanschluss sollte jetzt der nächste und logische Schritt dieser Entwicklung sein".
Zwei Varianten für neue Anschlussstelle
Für eine bessere Anbindung des Flughafens Memmingen, der in den letzten Jahren seine Passagierzahlen kontinuierlich gesteigert hat, liegen zwei Varianten vor: Zum einen ein Umbau der Anschlussstelle Memmingen-Ost, zum anderen ein neuer Autobahnanschluss und zusätzliche Umbaumaßnahmen an der Anschlussstelle Memmingen-Ost.
Ein Vertreter der Beratungsfirma Modus Consult Ulm plädierte vor Vertretern des Kreisausschusses des Landkreises Unterallgäu jüngst für die zweite Möglichkeit: “Die beste verkehrliche Situation wird durch eine neue Anschlussstelle mit verkehrslenkenden Maßnahmen erreicht“, lautete sein Fazit. „Durch einen neuen Autobahnanschluss kann eine zusätzliche Entflechtung der Verkehrsströme und damit eine Entspannung der verkehrlichen Situation an der bestehenden Ausfahrt Memmingen-Ost erreicht werden."
Unterstützung des Bundes unklar
Sorgen bereitet den Flughafen-Verantwortlichen zudem die unklare Unterstützung des Bundes bei den Kosten für die Flugsicherung der Regionalflughäfen. Diese sei zwar im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung festgeschrieben worden. Doch, so erklärte Flughafen Geschäftsführer Ralf Schmid seinen Gästen aus Landes- und Bundespolitik, „die Vereinbarung ist bis heute nicht mit dem nötigen Nachdruck umgesetzt worden.“
Dies habe für die betroffenen Airports schwerwiegende negative Folgen. Denn sie würden mit Kosten belastet, die Großflughäfen wie München und Frankfurt nicht zu tragen hätten.