„Mutter Courage und ihre Kinder“

Premiere der Parabel von Bertolt Brecht am 14. Februar

veröffentlicht am 07.02.2020

Memmingen (dl). „Mutter Courage und ihre Kinder“: Bertolt Brechts Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg, feiert am Freitag, 14. Februar, um 20 Uhr im Großen Haus Premiere.

1939, am Vorabend des zweiten Weltkrieges, schreibt Bertolt Brecht im schwedischen Exil seine Mutter Courage. Das Stück ist eine Warnung: An Regierungen, die mit dem Hitlerregime Geschäfte machen, an die „kleinen Leute“ auf der Straße, die nach Machtzuwachs gieren. Die Warnung ist zeitlos. Wirklich friedlich sind auch unsere „Friedenszeiten“ beileibe nicht und der Zusammenhang zwischen Krieg und Gewinnstreben deutlicher denn je.

Zwischen Raffgier und Mutterliebe

Der Krieg ernährt Mutter Courage und ihre Kinder. Er ist ihr Geschäft und gleichzeitig ihr Verhängnis. Als Marketenderin zieht sie mit dem Planwagen quer durch Europa den Truppen des Dreißigjährigen Kriegs und den Flüchtlingsströmen hinterher. Sie macht Geschäfte auf Kosten der Menschlichkeit. Schillernd zwischen Raffgier und Mutterliebe, Verschlagenheit, Konformismus und aufmüpfiger Bauernschläue behauptet sie sich als moderne Geschäftsfrau in einer rauen Männerwelt. Sie will „ihren Schnitt“ machen, koste es, was es wolle, und doch auch nur ihre Familie durch das brutale Kriegsgeschehen bringen. Aber gegen die Gesetze des Marktes und der Gewalt kommt sie nicht an. Alle Versuche, ihre Kinder vom Räderwerk des Krieges fernzuhalten scheitern auf fatale Weise.

Bertolt Brechts berühmte Parabel zeigt eine Gesellschaft, die sich den tödlichen Gesetzen des Marktes bedingungslos unterwirft – im Zentrum steht eine starke, höchst ambivalente Frauenfigur!

Weitere Termine am 23. Februar und am 11., 19., 21. und 24. März.

Gottesdienst zu „Mutter Courage“

„Theater und Kirche“, das gemeinsame Format der Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Martin, der Katholische Pfarreiengemeinschaft Memmingen und dem Landestheater Schwaben, findet am 16. Februar um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef statt. Diesmal thematisiert der Gottesdienst die Produktion „Mutter Courage und ihre Kinder“.