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"Einsätze werden immer komplexer"

Neue Truppführer bei den Feuerwehren

veröffentlicht am 19.07.2021
Neue Truppführer bei den Feuerwehren der Stadt Memmingen

Alle 18 Teilnehmer/innen der Feuerwehren Memmingen, Eisenburg und Volkratshofen haben die Truppführerprüfung bestanden. Foto: Andreas Land

Memmingen (dl). Im Juli 2021 konnten 18 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Memmingen, Eisenburg, und Volkratshofen/Ferthofen ihren Abschluss der Modularen Truppausbildung (MTA) mit der Truppführer-Qualifikation ablegen.

Die Basis-Module wurden zum Teil in den Jahren 2017 und 2018 erfolgreich abgelegt. Danach schließt eine mindestens zweijährige Ausbildungs- und Übungsphase an, um sich zur Truppführer-Prüfung anmelden zu können. Pandemiebedingt konnte im Jahr 2020 diese Prüfung nicht abgelegt werden. So entschieden sich die Verantwortlichen diese Prüfung baldmöglichst nachzuholen, sobald die Infektionslage dies zulässt. Das war jetzt der Fall.

Am Morgen des Prüfungstages musste zuerst die schriftliche Prüfung abgelegt werden; die komplexen Prüfungsfragen wurden souverän beantwortet. Hier kamen sehr gute Ergebnisse heraus.

Alltagssituationen meistern

Der Praktische Teil bestand aus drei Gruppenübungen. Die einzelnen Trupps mit ihren angehenden Truppführern mussten Alltagssituationen der Feuerwehren gegenüber den Prüfern bestehen. Zum einen war ein Zimmerbrand mit Menschenrettung über tragbare Leitern zu bewältigen. Um eine erfolgreiche Menschenrettung durchführen zu können, musste in Teamarbeit eine vierteilige Steckleiter aufgestellt werden. Besonderen Wert wurde auf die Ausführung und die Befehlsgebung der Truppführer gelegt. Es galt auch gleichzeitig eine Löschwasserversorgung über die tragbare Leiter aufzubauen.

Eine weitere praktische Übung war ein klassischer Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. Hier ging es darum, die entsprechenden Gerätschaften bereitzustellen und ordnungsgemäß in Betrieb zu nehmen. Neben der Rettungsschere und dem -spreizer sollten auch andere Möglichkeiten der Personenrettung aus einem verunfallten Fahrzeug genutzt werden. Hierzu zählt beispielsweise der Rettungszylinder.

Rettung eingeklemmter Personen

Die dritte praktische Übung war besonders knifflig. Hier ging es schwerpunktmäßig um die Rettung von Personen, die z.B. unter einer Betonplatte, einem Fahrzeug oder ähnlichem eingeklemmt sind. Ziel musste sein, die vielen Gerätschaften wie Hydraulikstempel (Handbetrieb), hydraulische Winden und Unterbaumaterial einzusetzen und dass Ganze ohne Muskelkraft. Gerade diese Unfälle sind auf Baustellen aber auch im Straßenverkehr keine Seltenheit. Um dies zu prüfen, wurde diese Übung als Geschicklichkeitsübung mit einem Klapptisch und einem gefüllten Glas Wasser simuliert. Dieser musste am Schluss selbstständig stehen und das Wasserglas musste weiterhin gefüllt sein.

Einsätze nehmen zu

Nachdem alle Gruppen die drei praktischen Prüfungsaufgaben absolviert hatten, war die Spannung über das Ergebnis groß. Erleichterung konnte bei der Zeugnisübergabe durch Stadtbrandinspektor Wolfgang Bauer geben werden. Alle 18 TeilnehmerInnen konnten die Qualifikation „Truppführer“ erreichen. Stadtbrandinspektor Wolfgang Bauer bedankte sich bei den Ausbildern und Prüfern und bei der Ausbildungsleitung für ihre Arbeit. Gerade in der besonderen Pandemiezeit ist es schwer, solche Ausbildungen und Prüfungen abzulegen. Allerdings nehmen die Einsätze der Feuerwehren keine Rücksicht auf die Corona-Pandemie. „Wir brauchen euch als gut ausgebildete und motivierte Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Unsere Einsätze werden immer mehr und immer komplexer“, fasste Stadtbrandinspektor Wolfgang Bauer den Schluss des Prüfungstages zusammen.