Der Boden für die Zeitkapsel wird bereitet. Mit Freude bei der Sache (von links): Klaus Holetschek, MdL, Gewerbepark-Geschäftsführer Manfred Schilder, Landrat Alex Eder, Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid und Hans Willbold, Leiter der Grenzpolizeiinspektion.
Memmingerberg (as). Die Grenzpolizeiinspektion Memmingen-Flughafen (GPI) erhält ein neues Dienstgebäude am Allgäu Airport. Der offizielle Start für den Umbau des künftigen Domizils, Gebäude 12c, wurde nun mit einer feierlichen Grundsteinlegung begangen. Insgesamt werden 7,8 Millionen Euro in den Umbau und die energetische Sanierung investiert.
Zu dem Festakt eingeladen hatte die Gewerbepark am Allgäu Airport GmbH & Co. KG, der das Gebäude gehört. Manfred Schilder, Geschäftsführer der Gewerbeparkgesellschaft, und Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner verdeutlichten die Notwendigkeit des Umzugs: Das Gebäude 90, in dem die GPI bislang mit rund 90 Beamtinnen und Beamten untergebracht ist, wird der Größe der Dienststelle nicht mehr gerecht, zumal diese künftig auf bis zu 130 Mitarbeitende anwachsen soll. Die steigende Bedeutung ihrer Dienststelle erklärte Stößner auch mit dem beständigen Wachstum des Airports: 2024 zählte man 3,3 Millionen Passagiere, die vorläufige Schätzung für 2025 beläuft sich auf 3,7 Millionen.
"Über lange Jahre improvisiert"
„Wir haben über lange Jahre improvisiert, doch nun steht der personellen Aufstockung nichts mehr im Wege“, freut sich Strößner. Das Arbeitspensum und die Herausforderungen seien durch die unsichere globale Lage gewachsen, der Anteil an Nicht-Schengen-Passagieren überdurchschnittlich hoch. Das neue Domizil sei nötig, um effizient reagieren zu können. Allein im Jahr 2024 wurden 3.000 Fahndungstreffer verzeichnet, über 1.000 Straftaten registriert und etwa 300 Personen zurückgewiesen.
Bereits seit 2004 ist die Polizei mit grenzpolizeilichen Aufgaben am Flughafen Memmingen tätig. Aus einer kleinen Gruppe mit sieben Beamten wurde 2020 eine Grenzpolizeigruppe mit rund 60 Kräften. Mit der Einrichtung der eigenständigen Grenzpolizeiinspektion durch Innenminister Joachim Herrmann wurden die Strukturen zuletzt weiter gestärkt.
Ein besonderer Moment
Für die Gewerbeparkgesellschaft war die Grundsteinlegung ein besonderer Moment: „Es ist das erste Mal in der Geschichte unserer Gesellschaft, dass wir einen solchen Festakt zur Grundsteinlegung veranstalten“, betonte Geschäftsführer Schilder. Die im Jahr 2017 gegründete Gesellschaft besteht aus den Landkreisen Unter-, Ober- und Ostallgäu sowie Lindau und Neu-Ulm, den Städten Memmingen, Kaufbeuren und Kempten, drei Sparkassen, der Allgäu Airport GmbH & Co. KG sowie der Landkreiswohnungsbau Unterallgäu GmbH. Das Gebäude 12c, direkt neben der Kriminalpolizeiinspektion, war eines von 22 Gebäuden und 22 Hektar Grundstücken, die beim Start der Gesellschaft vom Flughafen übernommen wurden.
Erste Überlegungen zum Umzug der Dienststelle gab es bereits im Herbst 2023, da das bisherige Gebäude den steigenden Anforderungen nicht mehr genügte. Im Frühjahr 2024 fiel schließlich die Entscheidung für den Umbau von Gebäude 12c. Ursprünglich war eine Fertigstellung bis Ende 2025 geplant – dieser Termin könne jedoch nicht gehalten werden, prognostizierte Manfred Schilder. Er versicherte jedoch, dass der Umbau zügig vorangetrieben werde.
Zum symbolischen Abschluss der Grundsteinlegung wurde eine Zeitkapsel in den Boden eingelassen – mit einer Ausgabe der Memminger Zeitung, Münzen, Bauplänen und einem kleinen Polizeiauto als Gruß an die Zukunft.