Noch einmal den Sternenhimmel sehen

120.000 Euro Spenden für Balkon der Palliativstation

veröffentlicht am 27.01.2018

Klinikverwaltungsleiter Wolfram Firnhaber freut sich über die hohe Spendenbereitschaft. Gemeinsam mit Eva Maria Häfele (Pressestelle des Klinikums) inspiziert er die Planungsunterlagen. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Dank der unerwartet hohen Spendensumme von rund 120.000 Euro kann der geplante Balkon für die Palliativstation im Memminger Klinikum nun größer ausfallen als erhofft. Die jüngste große Spende über 20.000 Euro kam von der Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung für schwerstkranke Menschen in München. Der Anbau wird voraussichtlich bis Pfingsten fertiggestellt sein.

Im Frühjahr soll das Bauprojekt an der Südwestfassade des Klinikums (2. OG, siehe Markierung) starten.

„Ich bin ganz begeistert über die hohe Spendenbereitschaft“, sagte Klinikverwaltungsleiter Wolfram Firnhaber in einem Gespräch mit der Lokalen. „Unser herzlicher Dank für die Unterstützung geht an die Bürger, den Förderverein des Klinikums und die Memminger Firmen und Vereine.“ Der Balkon sei eine große Bereicherung für die Palliativpatienten und ein lang gehegter Wunsch der Mitarbeiter/innen auf der Station. „Dann können unsere Patienten die Frühlingsluft genießen und an lauen Sommerabenden den Sternenhimmel sehen“, ergänzt Firnhaber.

Angestoßen wurde das Projekt vom ehemaligen Patienten Thomas Kahnert, der seit 2009 immer wieder auf der Palliativstation lag. „Als wir an einem warmen Frühlingssonntag im Mai letzten Jahres den Geburtstag meines Mannes auf der Palliativstation feierten, war es sein großer Wunsch, noch einmal die Sonne auf der Haut zu spü­ren und die frische Luft einzuatmen“, erklärte Heike Kahnert, die durch ihr unermüdliches Engagement eine Spendenwelle ausgelöst hatte. Ihr Mann kann die Realisierung des Projekts leider nicht mehr miterleben. Er ist nach langer, schwerer Krankheit friedlich zu Hause verstorben.

Geländer aus Glas

Der Balkon am zweiten Obergeschoss auf der Südwestseite des Klinikums ist mit etwa 34 Quadratmeter so groß geplant, dass drei der bettlägerigen Patienten mit ihren Angehörigen gleichzeitig darauf Platz finden. Der Anbau wird teilweise mit Glas überdacht. Damit die Patienten barrierefrei den Ausblick in den Klinikgarten genießen können, wird auch das Geländer aus Glas sein.