
(dl/rad). Das feucht-warme Wetter der letzten Wochen hat auf vielen Waldböden auch in unserer Region die Pilze früher als sonst sprießen lassen. Und damit sind schon seit Wochen einige Sammler zum „Schwammerl suchen“ unterwegs.
Aber was ist denn nun eigentlich erlaubt und was nicht? Ein wenig Aufklärung betreibt Michael Rolland, Geschäftsführer vom Verband AGDW-Die Waldeigentümer: "Das Pflücken von einzelnen Pilzen im Wald zum Eigenverzehr ist grundsätzlich erlaubt. Geschützte Arten wie die heimischen Rotkappen, Morcheln, Pfifferlinge und Steinpilze dürfen laut Bundesartenschutzgesetz nur in geringen Mengen und zum eigenen Bedarf gepflückt werden". Hingegen sei das gewerbliche Sammeln von Pilzen im Wald ohne Erlaubnis der Waldbesitzer und der zuständigen Naturschutzbehörde verboten
Das Phänomen Pilzdiebstahl im Wald - so Rolland - nehme zu. So gebe es in den letzten Jahren immer mehr organisierte Gruppen, die das Sammeln von Pilzen, Kräutern und Beeren im Wald aus Profitgier betreiben. "Wer unberechtigt kiloweise Pilze aus dem Wald schleppt und dabei erwischt wird, riskiert - so aktuelle Urteile - ein saftiges Bußgeld von bis zu 5.000 Euro“.
Das ist verboten, das ist erlaubt
Wie viel genau mitgenommen werden darf, entscheidet das jeweilige Forstamt oder die Landschaftsbehörde des Kreises. Einige Kommunen bieten dazu auf ihren Internetseiten spezielle Infoflyer und Leitfäden an. Neben der Menge spielt auch der Ort eine wichtige Rolle. Generelles Sammelverbot besteht in öffentlichen Parks, Naturschutzgebieten und Nationalparks, sowie auf eingezäunten Waldflächen und Flächen, auf denen Holz geschlagen wird.
Richtiges Verhalten beim Pilze-Pflücken
Generell gilt: Zu fast jedem essbaren Pilz gibt es ein ähnlich aussehendes giftiges Gegenstück. Deshalb sollten Sammler nur Pilze pflücken und verzehren, die sie genau kennen. Die Pilze sollten außerdem nie roh gegessen werden, sondern immer erst auf mehr als 70 °C erhitzt werden. Beim Pflücken sollten die Pilze mit einem Messer direkt über dem Boden abgeschnitten oder vorsichtig herausgedreht werden, ohne das Wurzelwerk und die Vegetation im Umkreis zu zerstören. Für den Transport nach Hause eignet sich am besten ein luftdurchlässiger Korb. Zu Hause angekommen, sollten die Pilze rasch verarbeitet werden.