Beim Politischen Aschermittwoch der Freien Wähler kamen rund 40 Gäste in die Weinstube zum Goldenen Löwen. Foto: Michael Geiger
Memmingen (mg). Am politischen Aschermittwoch werden normalerweise die Samthandschuhe ausgezogen und mit „spitzer Zunge“ gegen die anderen Parteien ausgeteilt. Krankheitsbedingt ist die kabarettistische Einlage bei den Freien Wählern ausgefallen - dafür plauderte Stadtrat Jürgen Kolb aus dem Nähkästchen und setzte deutliche Spitzen gegen die AfD.
Nach dem obligatorischen Kässpatzenessen berichtete Kolb den rund 40 Besuchern in der Weinstube Zum Goldenen Löwen von einer Klausursitzung des Stadtrats, bei der es um die angespannte Haushaltslage ging. Einig sei man gewesen das es bei den Sanierungen der Schulen „keine Einsparungen“ geben soll. Die Sanierung der historischen Stadtmauer werde jedoch verschoben „aber die fällt sicher nicht um“, so Kolb.
Kein gutes Haar ließ er an den beiden Stadträten der AfD. Bei der jüngsten Plenumssitzung, bei der es im ersten Tagesordnungspunkt um „das Türmchen in der Schlachthofstraße“ ging, sei die AfD zunächst anwesend gewesen. Als danach aber „unwichtige Themen“ wie der Haushalt behandelt wurden, seien die zwei gegangen. „Da könne man schließlich nicht spalten und hetzen, da ist Sacharbeit gefragt“, so Kolb.
Zum Thema Minarett meinte Kolb, dass es schwierig sein werde, das Vorhaben baurechtlich „am Ende des Tages nicht zu genehmigen“ und spielte damit auf die Klage der Türkisch-Islamischen Gemeinde gegen den ablehnenden Beschluss des Stadtrats an.
