Positiven Einfluß auf die Stadt genommen

Memmingen verabschiedet Kämmerer Jürgen Hindemit

veröffentlicht am 01.08.2020

Jürgen Hindemit (Mitte) und seine Ehefrau Christine bei der Feier mit Oberbürgermeister Manfred Schilder. Für seine Verdienste wurde der Referatsleiter und Kämmerer mit dem Kasimir ausgezeichnet. Foto: Manuela Frieß/Pressestelle der Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Jürgen Hindemit, der langjährige Kämmerer der Stadt Memmingens, geht in den Ruhestand. Oberbürgermeister Manfred Schilder bedankte sich im Rahmen der feierlichen Verabschiedung für die unermüdliche und konstruktive Arbeit für die Stadt.

„Es war Ihnen nie gleichgültig was in dieser Stadt passiert. Und mit Ihrer Arbeit haben Sie positiv darauf Einfluss genommen“, so Schilder bei der Feier im Kreuzherrnsaal. Dabei habe er jedoch immer konstruktiv mit allen zusammengearbeitet und sich selbst nie in den Vordergrund gedrängt.

Seit 1976 bei der Stadt

Jürgen Hindemit war seit seinem Ausbildungsbeginn 1976 bei der Stadtverwaltung und dabei zumeist bei der Finanzverwaltung tätig. In den 44 Jahren bei der Stadt Memmingen hat er vom kleinen Stadtinspektorenanwärter bis zum Verwaltungsdirektor hochgearbeitet.

27 Jahre als Kämmerer tätig

Hindemit hatte neben seiner 27-jährigen Tätigkeit als Kämmerer noch verschiedene Ämter in mehreren Memminger Stiftungen. Auch im Arbeitskreis Finanzen des Bayerischen Städtetags war er aktiv.

und fand vor allem den Austausch mit den schwäbischen Kollegen sehr bereichernd, so Hindemit. Aber auch

Bei der Stadt habe er sich in den 44 Jahren immer sehr wohl gefühlt und es daher nie bereut, seine gesamte berufliche Laufbahn bei der Stadt Memmingen verbracht zu haben. Einerseits weil man hier stets fair miteinander umgegangen sei, andererseits, weil man gemeinsam so vieles erreicht habe. Zum Beispiel die zahlreichen erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten. Aber auch die Investitionen in Schulen und Turnhallen sowie die solide finanzielle Basis der Stadt.

Skurril: mit Rudolph Mooshammer über die LGS schlendern

Eines seiner ersten Projekte, erinnert sich Hindemit, war der Verkauf von allerlei Dingen aus den früheren Bürger & Engelbräu Gebäuden. „Ich war erstaunt, was die Leute alles brauchen konnten“, scherzt er. Einzelne Fenster, Türen, aber auch Neonröhren habe er verkauft. Doch zum Ende hin, war er sehr froh, dass das Gebäude endlich abgerissen wurde, da es aussah wie ein Schweizer Käse und er sich darin nicht mehr sicher fühlte.

Ebenfalls sehr spannend empfand er die Landesgartenschau, bei der er ab Anfang 1990 Geschäftsführer war. Ein anstrengendes, aber auch sehr besonderes Jahr war dann die Durchführung im Jahr 2000. Eine besonders skurrile Erfahrung war es, neben Rudolph Mooshammer und seinem Hund Daisy am Eröffnungstag über dieses Gelände zu spazieren. „Warum auch immer hat er sich mich als Begleitung ausgesucht“, wundert sich Hindemit noch heute.

Das größte Projekt, dass er in seiner Laufbahn hatte, waren die Verhandlungen mit dem Weltkonzern IKEA, die leider nicht mit Erfolg gekrönt waren. Dass jetzt die Flächen am Autobahnkreuz wenigstens zurückgekauft werden konnten, versöhne ihn jedoch einigermaßen.

Nun warten Reisen, Bücher und Sport - Nachfolger steht schon fest

In seiner Altersteilzeit werde ihm bestimmt nicht langweilig, versichert der 62-Jährige. Er war schon immer viel unterwegs und mit Reisen, Lesen und Sport habe er garantiert genug zu tun. „Das ist jedoch ein interessanter Gedanke, dass ich jetzt dann bald für’s Nichtstun Geld bekomme!“, freut sich Jürgen Hindemit schon jetzt.

Ein Nachfolger indes steht schon fest: Gunther Füßle. Der 46-jährige Verwaltungsbetriebswirt war zuletzt im Landkreis Augsburg und davor im Landkreis Unterallgäu als Kämmerer tätig.