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Schwache Konjunktur - schwächelnder Arbeitsmarkt

Im eigentlich starken Monat Juni stagnieren die Zahlen

veröffentlicht am 30.06.2023

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Die abflauende Konjunktur in Deutschland wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Für den normalerweise sehr guten Monat Juni meldet die Bundesagentur für Arbeit eine stagnierende Quote von 5,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr allerdings ein Zuwachs von rund 192.000 arbeitslosen Menschen. Auch im Wirtschaftsraum Memmingen blieb die Qoute mit 2,5 Prozent gleich.

"Die schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spüren wir nun auch auf dem Arbeitsmarkt, das Beschäftigungswachstum verliert an Schwung“, erklärte Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit auf der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Was auch für die hiesige Region gilt, auch wenn wir hier noch ein sehr gute Beschäftigungsbilanz haben. Aber achdem im Mai die Arbeitslosenquote frühjahrstypisch etwas stärker zurückging, stagniert sie im Juni wieder. Dabei geht diese bei normalem Jahresverlauf im Juni eigentlich noch weiter zurück. Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, hat eine Erklärung: „Wenn wir auf die absoluten Zahlen blicken, sehen wir einen leichten Rückgang an arbeitslosen Menschen im Allgäu. Knapp 10.000 Menschen waren zum Stichtag im Juni arbeitslos gemeldet – ca. 120 Personen weniger, als noch im Mai. Das waren zu wenige, um sich auf die Quote auszuwirken. Der Rückgang fand ausschließlich bei den Menschen statt, die im Bereich der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet sind. Im Bereich der Jobcenter kam es zu einer leichten Zunahme arbeitsloser Personen. Die Erklärung lässt sich bei der Gruppe der ukrainischen Geflüchteten finden: Hier verlassen jetzt sukzessive Menschen die Integrationskurse und tauchen dann in der Arbeitslosenstatistik auf.“

Weniger freie Stellen aber weiter hoher Bedarf

Auch bei den durch die Allgäuer Betriebe gemeldeten Arbeitsstellen ist ein Rückgang sowohl im Vergleich zum Vormonat Mai, wie auch zum Vorjahresmonat Juni 2022 zu erkennen. „Mit fast 7.800 Stellen ist das Niveau des Stellenbestandes aber immer noch sehr hoch“, erläutert Maria Amtmann. „Allerdings melden uns gerade Baubetriebe, dass die Aufträge zurückgehen. Hier zeigen das hohes Zinsniveau und die Inflation Wirkung. Dennoch: die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Dezember 2022 erneut um über 3.000 Personen höher gewesen als im Vorjahresquartal – das stimmt mich optimistisch, dass wir keinen starken konjunkturellen Einbruch erleben werden. Grundsätzlich melden uns die Betriebe weiterhin hohen Personalbedarf und Fachkräftemangel.“

(Grafiken: Agentur für Arbeit)