"Nach der Wandlung"

Erneuerte Orgel in Memmingerberger Kirche „St. Ambrosius“ präsentiert

veröffentlicht am 08.08.2017

In der Memmingerberger Kirche „St. Ambrosius“ konnte die Orgel kürzlich vollendet und feierlich neu eingeweiht werden. Foto: Pfarrgemeinschaft Benningen

Memingerberg (dl). Vor 24 Jahren wurde in der fünf Jahre zuvor errichteten Memmingerberger Kirche „St. Ambrosius“ eine neue Orgel aufgestellt. Entstanden war sie in der Werkstatt des bekannten (inzwischen verstorbenen) Orgelbauers Gerhard Schmid in Kaufbeuren. Bis heute fehlten dem Werk aber immer noch ein paar Register. Kürzlich fand das Konzept der Pfeifen endlich seinen Abschluss durch den Orgelbaumeister Martin Geßner aus Weißenhorn: Im Rahmen einer Generalüberholung wurden die fehlenden Register ergänzt.

An einem Sonntag im Juli konnten sich Orgelinteressierte und Angehörige der Pfarrei von den Qualitäten der kompletten Orgel überzeugen. Zu Beginn stellte sich der Orgelbauer vor, um danach allgemeinverständlich die Funktionen und die Klangvielfalt einer Orgel zu erklären. Diese verbale Vorstellung wurde akustisch veranschaulicht durch das Spiel von Adalbert Meier, der mit prägnanten kurzen Stücken den unterschiedlichen Charkakter der einzelnen Registergruppen demonstrierte. Vielen Zuhörern wurde dabei vielleicht zum ersten Mal bewusst, welches Wunderwerk die „Königin der Instrumente“ ist.

Mit einer Reihe kurzer Literaturstücke versuchte der Organist die unterschiedlichsten Klangmöglichkeiten vorzuzstellen. Auf zwei Cembalosätzen von Johann Sebastian Bach folgte ein sprühend-fröhlicher Allegro-Satz aus Händels Orgelkonzert Nr. 10.

Vom Augustinerpater Theodor Grünberger stammte das verträumt-besinnliche „Nach der Wandlung“, bei dem besonders die anmutigen Flötenregister zur Geltung kamen.

Klangprächtiges neues Trompetenregister

Zum Satz aus der Kirchensonate KV 212 von Wolfgang Amadeus Mozart kontrastierte der zartgespielte Cantabile-Satz aus einer Beethoven-Sonate. Die Klangpracht des neuen Trompetenregisters überraschte die Zuhörer bei N. Lemmens Fanfaren-Fuge, während die beiden Stücke aus A. Meiers „Geistlicher Vogelsang“ berührten und stille werden ließen.

Geschickt fügten sich die Beiträge des Ambrosius-Chors in das Programm der reinen Orgelliteratur ein und betonten damit die vorrangige Aufgabe der Orgel, nämlich als Begleitung des Gemeindegesangs und des Chores zu dienen.  Chorleiter Josef Schmid hatte Bachs „Wohl wir, dass ich Jesum habe“ aus der Kantate Nr. 147 und das berühmte „Ave verum“ von Mozart einstudiert. An dritter Stelle sang der Chor mit Begeisterung den Hymnus „Klänge der Freude“ von Edward Elgar.

Zum Ausklang sang die ganze Gemeinde das Lied „Lobet den Herren, alle die ihn ehren“, umrahmt von einer Improvisation von Adalbert Meier.