
Rainer Betz, erster Zunftmeister der Stadtbachhexen, wurde wegen „unerlaubten Mitführen von Papierwurfmittel“ von einigen Zünften angeklagt und mit einer Konfettidusche bestraft. Fotos: M. Geiger
Memmingen (mg). „Wo nei? D' Bach nei“ – hat es am vergangenen Wochenende in Memmingen geschallt. Anlass war der 22. Geburtstag der Stadtbachhexen, die dann auch gebührend gefeiert und gut gelaunt dem Wetter getrotzt haben. Los ging’s am Freitagabend auf dem Marktplatz mit dem Sternmarsch der etwa 1.500 Guggenmusiker.
Die widrigen Wetterverhältnisse taten der Stimmung auch auf dem „Monsterkonzert“ keinen Abbruch – im Gegenteil. Es war der optimale Auftakt zu einem gelungenen Feierwochenende, das mit der anschließenden Bayern3-Sternstundennacht einen ersten Höhenpunkt hatte. Der Erlös ging komplett an die „Aktion Sternstunden“.
Besinnlicher ging es bei der samstäglichen „Narrenmesse“ zu, die von Dekan Waldmüller gehalten wurde. Die Lumpenkapelle Aitrach sowie ein Hexenchor in der St.-Josefs-Kirche sorgten für ein Erlebnis der besonderen Art bei den Kirchenbesuchern.
„Narrenhochburg in Mittelschwaben“
Beim anschließenden Zunftmeister-Empfang betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder, dass sich Memmingen zu einer „Narrenhochburg in Mittelschwaben“ entwickelt hätte und die „Stadtbachhexen“ dazu einen großen Teil beigetragen haben.
Christoph Spies, Präsident des BSF (Regionalverbandes der schwäbischen Fastnachtsvereine), zitierte Wilhelm Busch: „Der Humor ist der Schwimmring auf dem Strom des Lebens. Heiterkeit und lachen sind das Lebenselixier dieser Zeit. Wenn wir lachen können, halten wir uns über Wasser“, so Spies.
Weniger zu lachen hatte dagegen der erste Zunftmeister der Stadtbachhexen, Rainer Betz, genannt Balu. Er wurde unter anderem wegen „unerlaubten Mitführen von Papierwurfmittel“ von einigen Zünften angeklagt. Nach zahlreichen Konfettiduschen wurde er schließlich in allen Punkten schuldig gesprochen. Zur „Strafe“ wurde ihm eine Narrenkappe in Form eines Bären übergezogen.
Im Anschluss machten sich über 3.000 Hästräger aus Deutschland, Schweiz, Österreich und Lichtenstein auf zum Dämmerumzug durch die Memminger Altstadt. Flankiert von gut 3.500 Zuschauern, die sich nicht vom Winterwetter beeindrucken ließen.
Unsere Galerie zeigt einige Eindrücke vom Zunftmeister-Empfang auf dem Marktplatz und vom großen Dämmerumzug der Hästräger (Fotos: M. Geiger):