Theater statt Online-Serien

Drei Memminger Partnerschulen für das Landestheater Schwaben

veröffentlicht am 13.11.2022

Erfreut über die Vertragsunterzeichnung (von links): Alexander May, Christine Hofer, Patrik Schmitt, Willi Seitz, Christian Herrmann, Claudia Hoyer. Foto: Svenja Gropper

Memmingen (sg). Wie können wir junge Leute wieder für den Live-Moment im Theater begeistern? Was kann Theater, was Online-Serien nicht können? Diese Fragen stellten sich die Intendanten des Landestheaters Schwaben (LTS), Christine Hofer und Alexander May, ebenso wie die Rektoren der Reichshainschule, des Bernhard-Strigel-Gymnasiums und des Vöhlin Gymnasiums. Sie alle möchten Schüler wieder für Theaterbesuche begeistern und unterzeichneten vor kurzem einen Vertrag zur Kooperation.

Das Partnerschulmodell ist seit der letzten Spielzeit ein wichtiges Format der Sparte Junges Landestheater Schwaben. Es werden geeignete Inszenierungen für jede Klasse ausgesucht sowie das passende theaterpädagogische Vermittlungsprogramm angeboten. Neben den Stückbesuchen sind Workshops, gemeinsame Projekte oder ähnliches Teil des Partnerschulmodells. Jede Schule erhält ein individuell auf sie zugeschnittenes Angebot. Die intensiven Angebote holen die Schüler da ab, wo sie stehen. Willi Seitz, Rektor der Reichshainschule (eine sonderpädagogische Schule), bestätigt, dass auch seine Schüler die Vorstellungen auf der emotionalen Ebene erfassen und in den Bann des Theaters gezogen werden. Für Förderschüler sei der geschützte Rahmen am Schweizerberg besonders wertvoll, so Seitz.
Die Rektoren waren sich einig: Theater kann unabhängig von Bildungsniveau begeistern, ein Miteinander schaffen und im Live-Moment emotional fesseln. Sie sind froh, dass es Partnerprogramm am LTS gibt und freuen sich auf die Zusammenarbeit.
Ein Theaterbesuch ist mehr als nur ein Stück zu sehen. Das pädagogische Rahmenprogramm zeigt den Schülern, welche Vielfalt an Berufen es in einem Theater gibt und bietet nach den Vorstellungen einen Austausch über den Inhalt und das Erleben. Im Vorfeld gibt es Material, mit dem der Theaterbesuch in den Schulen vorbereitet werden kann. Meist sind die Schüler hinterher begeistert. Denn Theater ist im Gegensatz zu Online-Serien live, authentisch, in 3D und bedarf einer anderen technischen Umsetzung. Theater bietet auch „Schauspieler zum Anfassen“. Gerade nach den letzten drei Jahren mit Lockdowns und Homeschooling, ist ein Miteinander im Theater umso wertvoller. Zu sehen, dass es noch eine echte Welt und nicht nur die Online-Welt gibt.

Die drei Memminger Schulen, vertreten durch die Rektoren Christian Herrmann (Vöhlin Gymnasium), Patrik Schmitt (Bernhard-Strigel-Gymnasium) und Willi Seitz (Reichshainschule), unterzeichneten daher gerne die Kooperationsvereinbarung mit den Intendanten Christine Hofer und Alexander May sowie der Leiterin des Jungen Landestheaters Schwaben, Claudia Hoyer.