Unterallgäuer Betriebe in der Krise unterstützen

Wirtschaftsförderung startet Umfrage - Landrat Alex Eder tauscht sich mit Unternehmern aus

veröffentlicht am 11.02.2021

Best Practice: Gibt es Strategien in der Krise, die auch für andere Betriebe richtungsweisend sein können? - Die Wirtschaftsförderung am Landratsamt Unterallgäu will die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft im Unterallgäu ermitteln und Wege aus der Krise aufzeigen. Symbolfoto: Sonnleitner

Unterallgäu (dl). Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Unterallgäuer Betriebe aus? Welche Anpassungsstrategien haben die Unternehmen entwickelt? Haben sich durch die Pandemie Anforderungen an den Standort verändert? - Die Wirtschaftsförderung am Landratsamt Unterallgäu startet nun die im Herbst angekündigte Befragung, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft im Unterallgäu konkret zu ermitteln und ein aktuelles Bild der wirtschaftlichen Lage zu erhalten.

Ende des Monats werden rund 1.300 Betriebe angeschrieben. Landrat Alex Eder ermuntert die Unternehmer, sich an der Befragung zu beteiligen: „Nur so können wir herausfinden, was wir als Landkreis tun können, um unsere Betriebe in der Krise zu unterstützen. Und wir wollen herausfinden, was nötig ist, damit unsere Wirtschaft wieder optimal aus der Krise heraus starten kann.“

Einen Überblick über die aktuelle Stimmungslage hat sich Eder zusammen mit Michael Stoiber, Wirtschaftsförderer am Landratsamt, auch bei zwei Online-Konferenzen verschafft. Am ersten Termin nahmen Gottfried Voigt, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Unterallgäu, Enrico Karrer, Kreishandwerksmeister und Obermeister der Friseur-Innung, und weitere Vertreter der verschiedenen Innungen teil.

Pandemie trifft die Branchen unterschiedlich hart

Deutlich wurde: Die Corona-Pandemie trifft die Branchen unterschiedlich hart. Firmen im Baubereich spüren noch kaum Auswirkungen, befürchten aber einen Auftragsrückgang in der Zukunft. Metzgereien fehlen Einnahmen durch Partyservice und Mittagstisch, auf die Stammkunden hingegen sei Verlass. Bei den Frisören sei die Stimmungslage derzeit desaströs.

Existenziell bedroht sind Einzelhandel, Reisegewerbe und Gastronomie

Beim Austausch mit Unternehmern aus dem Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) machten Markus Anselment, Regionalgeschäftsführer der IHK, und Andrea-Thoma-Böck, IHK-Regionalvorsitzende, deutlich: Bei den produzierenden Betrieben sei die Auftragslage noch gut. Existenziell bedroht seien Branchen wie der Einzelhandel, Reisegewerbe und die Gastronomie. Aus dem Hotel- und Gaststättenbereich wurde noch eine weitere Sorge an Landrat Eder herangetragen: Das Personal wandere inzwischen zu anderen Branchen ab und es sei schon vor der Pandemie schwierig gewesen, Mitarbeiter zu finden.

Die Befragung soll nun ein umfassendes Bild der Lage ergeben, Möglichkeiten der Unterstützung eruieren, aber auch einen Blick nach vorn ermöglichen: Gibt es Strategien in der Krise, die auch für andere Betriebe richtungsweisend sein können? Wie gelingt der Start nach der Krise?