
Memmingen (rad). Die Wirtschaftsjunioren Memmingen haben im Maximilian-Kolbe-Saal zu einem Vortrag zum Thema „Energiewende?!“ eingeladen. Für Prof. Dr. Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wissenschaft aus Berlin hieß es eher „Energierevolution anstatt Energiewende“. Damit polarisierte er für und in der anschließenden Podiumsdiskussion.
Mit Manfred Volker Haberzettel von der EnBW, Dr. Hans-Jörg Barth von eza Allgäu und Gerhard Pfeifer, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung, diskutierte Prof. Quaschnig mit Persönlichkeiten aus der „Praxis“. Sie nahmen seinen Vortrag kritisch auf und widersprachen zum Teil seinen Thesen, insbesondere über die Möglichkeiten der Stromspeicherung und der schnellen, völligen Umsetzung auf die erneuerbaren Energien. Einig waren sich die Herren, dass der eingeschlagene Weg auch gegangen werden muss, jedoch forderten alle ein schlüssiges, einheitliches Konzept. Nicht nur für Deutschland, das auf dem Sektor der Energiewende weltweit ein Vorreiter ist. Es nütze nichts, wenn dem im weltweiten Vergleich kleinen Deutschland mit seinen 80 Millionen Einwohnern die anderen Europäer schon auf diesem Weg nicht folgten, erklärte Pfeifer. Er forderte sogar ein welt-, zumindest aber ein europaweit einheitliches Konzept.
Zuvor präsentierte Quaschning (links im Bild) in seinem Vortrag jetzt schon sicht- und spürbare Konsequenzen aus dem (menschgemachten) Klimawandel, den Naturkatastrophen und den fatalen (und teuren) Folgen daraus. Und malte ein wenig erfreuliches Szenario für die nächsten Generationen. Die Energiewende müsse und könne schnell umgesetzt werden, notfalls auch durch Tabubrüche. Wie beispielsweise Abschaffung der direkten und indirekten Subventionen für fossile Kraftwerke – das waren seine Botschaften und Vision an diesem Abend.
Die Realitäten wie Bezahlbarkeit, technische Voraussetzungen oder einfach wirtschaftliche (Gegen)interessen formulierten seine Kollegen auf dem Podium. Der Ball ging an die Politik, die den Weg und die Voraussetzungen, eben die Konzepte, vorgeben müsse.
(ausführlicher Bericht folgt)