Was tun bei einem Blackout?

Vorbereitet sein für den Ernstfall - Landkreis informiert sich

veröffentlicht am 06.10.2022

Von links: Landrat Alex Eder, Notfall- und Krisenmanagerin Dr. Sandra Kreitner, Isabell Sittner-Zehner, Sachgebietsleiterin „Sicherheit und Ordnung“ und Doris Back, Abteilungsleiterin „Sicherheit und Ordnung, Kommunales“. Foto: Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

Unterallgäu (dl). Wenn der Strom ausfällt, geht kein elektrisches Licht mehr - klar. Aber wie lange funktionieren Kommunikation und Information noch? Kommt weiterhin Trinkwasser aus dem Hahn? Wie sieht es mit der Abwasserentsorgung aus? Wie lange gibt es an den Tankstellen noch Sprit? Um das Thema Blackout ging es bei einer Informationsveranstaltung des Landratsamts Unterallgäu für die Bürgermeister.

Einleitend machte Landrat Alex Eder klar: „Sollte es wirklich zu einem Blackout kommen, dürfen wir uns nicht auf Hilfe von oben verlassen. Jeder Unterallgäuer und auch Sie als Bürgermeister wären gefragt und sollten sich mit so einem Szenario schon mal beschäftigt haben.“

Ein Blackout ist etwas anderes als ein Stromausfall

Die Notfall- und Krisenmanagerin Dr. Sandra Kreitner klärte zunächst auf, wie sich ein Blackout von einem Stromausfall unterscheidet: Der Blackout geschieht plötzlich, ist überregional und lang andauernd, mindestens zwölf Stunden. Ursachen könnten zum Beispiel Cyberangriffe, extreme Wetterereignisse oder ein Stromungleichgewicht sein. Nicht unterschätzt werden dürfe die Dauer für das Wiederanlaufen der gestörten Prozesse, wenn der Strom wieder da ist.

Vorsorge treffen – „Leuchttürme“ einrichten

Die Expertin riet den Bürgermeistern vor allem an sensible Bereiche zu denken, wie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Auch das Wissen und die Vernetzung vor Ort seien wichtig, wenn es zum Beispiel um Ärzte, Landwirte, Tankstellen- und Supermarktbetreiber für den Fall einer Versorgung im Notfall gehe. Wichtig seien zudem die Einrichtungen des Gesundheitswesens, zum Beispiel Krankenhäuser und Pflegeheime.

Kreitner empfahl sogenannte Leuchttürme einzurichten, also Anlaufstellen, wo sich die Menschen informieren können und im Notfall Hilfe finden. Schließlich sei im Falle eines Blackouts zu erwarten, dass die Kommunikation ausfalle und keine Notrufe mehr möglich seien.

Arbeitsgruppe für den Landkreis eingerichtet

„Wir alle hoffen, dass ein Blackout nie eintritt. Trotzdem ist es wichtig, diese Möglichkeit nicht völlig auszublenden und auf das Nötigste vorbereitet zu sein“, so Landrat Eder. Das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde erhöhe aktuell die Anstrengungen in diesem Bereich und wird nun eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen, in der Experten aus verschiedenen Bereichen mitwirken.

Weiterführende Informationen für Bürger

Mehr zu dem Thema gibt es unter www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de/bevoelkerung