"Wasser Marsch" - Verbundleitung nach Heimertingen läuft

Memmingen

veröffentlicht am 08.08.2020

Manfred Schilder (links) und Heimertingens erster Bürgermeister Josef Wechsel (rechts) zapften jeweils ein Glas des Trinkwassers für Heimertingen am Schacht in der Zugspitzstraße. Foto: V. Weyrauch/ Pressestelle Stadt Memmingen

Heimertingen (dl). Die Gemeinde Heimertingen wird künftig mit Memminger Trinkwasser mitversorgt. Eine entsprechende, 550.000 Euro teure Verbundleitung zwischen den beiden Kommunen ist nach nun nicht einmal einem Jahr Planungs- und Bauzeit in Betrieb genommen worden.

Mit den Worten „Wasser marsch“ ließ Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder das kühle Nass nun an der Einmündung der Leitung im Schacht in der Zugspitzstraße offiziell nach Heimertingen laufen. Nötig wurde die neue Versorgungsleitung, weil eine Studie des Ingenieurbüros Ammann & Bäumler aufgezeigt hatte, dass die Heimertinger Wasserversorgung am „seidenem Faden“ hing.

Wie in viele anderen Gemeinden kommt die öffentliche Trinkwasserversorgung Heimertingens aus eigenen Quellen, der wachsende Ort hat fünf Stück. Diese speisen sich aus den örtlichen Niederschlägen, für eine Versorgungssicherheit zum Ausgleich der Fehlmenge (bei unterschiedlichen Niederschlägen) sorgte Tiefbrunnen. Die dortige, über 24 Jahre alte Pumpe zeigte allerdings erhebliche Ausfallrisiken, daher hat Heimertingens Gemeinderat im Oktober 2019 bei den Memminger Stadtwerken den Bau einer Trinkwasser-Verbundleitung beantragt.

Genug Reserven in Memmingen

„Wasser ist ein zentrales Lebensmittel, von dem wir in Memmingen glücklicherweise genug Reserven haben“, betonte Schilder. „Daher ist es uns möglich, auch unsere Nachbargemeinden damit zu versorgen.“

Zwischen Antragstellung und Fertigstellung verging weniger als ein Jahr, nun kann Heimertingen mit seinen rund 1.800 Einwohnern ab sofort mindestens 30 000 Kubikmeter des jährlichen Bedarfs von 175 000 Kubikmetern Leitungswasser aus Memmingen beziehen. Auch eine Vollversorgung ist möglich. „Wir haben mit dieser Verbundleitung ein Werk geschaffen, das die nachbarschaftlichen Beziehungen unterstreicht“, freute sich Heimertingens Bürgermeister Josef Wechsel. „Es ist gut, mit der Stadt Memmingen und den Stadtwerken verlässliche Partner an unserer Seite zu wissen.“ Er dankte der Stadt Memmingen und allen Beteiligten, die den Prozess so schnell zu einem positiven Ende gebracht haben, für ihr großes Engagement.

Zwei Monate Bauzeit - 550.000 Euro Baukosten

Mit einer Bauzeit von knapp zwei Monaten (Anfang Juni bis Anfang August) konnte die Verbundleitung nach dem Abschluss der erforderlichen Voruntersuchungen sehr schnell gebaut werden. Ihre Länge beträgt 1.090 Meter. Sie führt durch zwei neu errichtete Schächte, einen für die Wasserzählung und einen für die Druckminderung. Die Baukosten der vom Freistaat Bayern geförderten Maßnahme belaufen sich auf circa 550 000 Euro.