Memmingen (dl). Nachdem das Landestheater Schwaben gerade in „Lehman Brothers.“ Reichtum und Familie untersucht hat, widmet sich das Junge Landestheater nun Armut und Freundschaft in „Wutschweiger“. Die Premiere ist am 11. Oktober, 15 Uhr, im Jungen Landestheater am Schweizerberg.
Die ganze Klasse fährt auf Ski-Freizeit, nur Sammy und Ebeneser müssen zuhause bleiben, ihre Eltern können sich die Fahrt nicht leisten. In ihrer Empörung finden die beiden eine gemeinsame Stimme: keine Stimme. Sie fangen an zu schweigen. Wie sie wächst fast jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut auf.
Stiller Protest
„Herzliches Beileid. Willkommen im Ich-sitz-in-der-Scheiße-Klub,“ begrüßt Sammy Ebeneser in der Hochhaussiedlung, in die der gerade mit seiner Familie ziehen musste. Seitdem gehen die beiden in eine Klasse. Bei den Planungen eines Ski-Ausflugs kippen die Eltern ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler das bisherige Solidar-Prinzip. Weil ihre Eltern so eine teure Klassenfahrt nicht bezahlen können, ist schnell klar: Sammy und Ebeneser müssen als einzige zu Hause bleiben. Sie beschließen einen buchstäblich stillen Protest: in der Schule wollen sie nicht mehr sprechen. Es geht um Wertschätzung, doch wie bemisst sich die?
„Wutschweiger“ von Jan Sobrie und Raven Ruëll wurde 2019 mit dem Kinder- und Jugenddramatiker-Preis „Kaas & Kappes“ ausgezeichnet. In der Inszenierung der Leiterin des Jungen Landestheaters Schwaben Claudia Hoyer spielen Marie Lemmle („Young Rebel Girls“, „Pippi Langstrumpf“) und Samuel Kastell, der damit sein Debut am Landestheater gibt.
Premierenfeier
Im Anschluss an die Premiere lädt das Junge Landestheater ein zur Premierenfeier mit den Künstlerinnen und Künstlern. Nach der Premiere wird das Stück nur am 9. November noch einmal öffentlich aufgeführt, bei elf weiteren Terminen handelt es sich um geschlossene Schulvorstellungen.
Empfohlen wird das Stück Kindern ab einem Alter von neun Jahren und alle interessierten Erwachsenen.
Karten und alle Informationen gibt es unterlandestheater-schwaben.de