
Rund 140 Interessierte informierten sich über den aktuellen Stand der Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung. Carolin Huber, Klimaschutzmanagerin der Stadt Memmingen, stellte u.a. Klimaschutzprojekte vor. Foto: A. Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Das Interesse an der künftigen Wärmeversorgung Memmingens ist groß: Rund 140 Bürger informierten sich im Maximilian-Kolbe-Haus über den Zwischenstand der kommunalen Wärmeplanung (KWP).
Die Veranstaltung war ein zentraler Baustein im laufenden Projekt. Im Mittelpunkt standen die Ergebnisse der bisherigen Bestands- und Potenzialanalyse sowie erste Ansätze für zukünftige Versorgungsoptionen. Diskutiert wurden unter anderem energetische Sanierungsmöglichkeiten, der Ausbau von Wärmenetzen, dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen und der mögliche Einsatz erneuerbarer Energien im Stadtgebiet.
"Sicher, bezahlbar und klimafreundlich"
Oberbürgermeister Jan Rothenbacher betonte die strategische Bedeutung der KWP: „Die kommunale Wärmeplanung liefert uns eine fundierte Grundlage, um die Energieversorgung in Memmingen sicher, bezahlbar und klimafreundlich zu gestalten – für die Stadt und alle Hauseigentümerinnen und -Eigentümer.“
Die Stadtwerke Memmingen unterstrichen die Bedeutung gemeinschaftlichen Handelns. „Eine zukunftsfähige Wärmeversorgung gelingt nur im engen Schulterschluss mit der Bürger- und Unternehmerschaft. Deshalb sind Formate wie dieser Informationsabend so wichtig,“ sagte Marcus Geske, Leiter der Stadtwerke.
Neben der Stadtverwaltung und den Stadtwerken informierten auch die eza! (Energie- und Umweltzentrum Allgäu) und das mit der Erstellung der Kommunalen Wärmplanung beauftragte Konsortium aus dem Ingenieurbüro Fichtner und der Nachhaltigkeitsberatung B.A.U.M. Consult über Fördermöglichkeiten, gesetzliche Rahmenbedingungen und individuelle Lösungsansätze. Im Anschluss konnten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen individuell beraten lassen. Hierbei brachten sich auch die e-con AG mit ihrem Wissen zu netzgebundenen Lösungen und die Siebendächer Baugenossenschaft mit ihren Erfahrungen zu Sanierungsmaßnahmen und dezentralen Lösungen ein.
Großes Informationsbedürfnis
Carolin Huber vom Klimaschutzmanagement der Stadt Memmingen zog ein positives Fazit: „Die starke Beteiligung zeigt, wie groß das Informationsbedürfnis in der Bürgerschaft ist. Die Wärmeplanung soll als Orientierung dienen und gleichzeitig Raum für individuelle Lösungen lassen. Klar ist: aus der Wärmeplanung ergeben sich keine verpflichtenden, sondern nur freiwillige Wärmeversorgungsoptionen.“
Derzeit arbeitet die Stadt gemeinsam mit ihren Partnern an der weiteren Vertiefung der Potenzialanalyse. Im nächsten Schritt sollen konkrete Umsetzungsmaßnahmen wie leitungsgebundene Nah- und Fernwärmeversorgung sowie passgenaue Serviceangebote entwickelt werden. Die finalen Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung werden voraussichtlich Ende 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.