Die Lokale Memmingen
Gefro AOK JB Sport Enerix Brommler Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

„Wir müssen uns auf den Weg machen“ - MdB Stracke besucht Lebenszentrum in Ottobeuren

veröffentlicht am 04.09.2014

Bei seinem Besuch im Lebenszentrum Ottobeuren Bei seinem Besuch im Lebenszentrum Ottobeuren unterhielt MdB Stephan Stracke sich auch mit den Bewohnern der Einrichtung. Foto: privat

Ottobeuren (dl/as). Unsere Gesellschaft wird immer älter wird - nicht zuletzt dank guter medizinischer Versorgung. Um dem demografischen Wandel gerecht zu werden, gilt es verschiedene Wohnmodelle wie Alten-WGs, klassische Pflegeeinrichtungen, Senioren-Hotels und viele andere Ideen und Konzeptionen zu realisieren und auszuprobieren. Der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, MdB Stephan Stracke, besuchte das Lebenszentrum in Ottobeuren

„So vielfältig die Menschen und ihre Bedürfnisse sind, so vielfältig müssen auch die Angebote sein, um in Würde altern zu können“, streicht der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Stephan Stracke, MdB, heraus. Bei seinem Besuch im Lebenszentrum Ottobeuren informierte er sich bei den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern Alice und Olaf Roßbach über ihr Konzept. Außerdem nutzte er die Gelegenheit, um mit einigen Bewohner/innen ins Gespräch zu kommen.

Doe vor etwa sechs Jahren geschaffene Einrichtung dient nicht nur als klassisches Seniorenheim. Hier können auch Ein- oder eine Zwei-Zimmer-Wohnungen angemietet werden. „Die Bewohner können sich selbst versorgen oder auch die Caféteria sowie die Rundum-Versorgung durch unser Fachpersonal in Anspruch nehmen. Dies bleibt völlig ihnen überlassen“, erläutert Alice Roßbach.

Zusätzlich befindet sich im Lebenszentrum Ottobeuren seit dem 1. Januar dieses Jahres noch eine Fachabteilung für Patienten, die im Wachkoma liegen. „Hier werden auch junge Patienten mit Schwerst-Schädel-Hirnverletzungen betreut“, erklärt das Ehepaar. Dieser Tage wird ein 18-jähriger Mann zu ihnen auf die Wachkoma-Station verlegt.

Fachkräftemangel in der Pflege

Als gesundheits- und arbeitspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag interessiert sich Stracke auch dafür, wie im Lebenszentrum dem stetig wachsenden Fachkräftemangel entgegen gewirkt werde. Das Lebenszentrum arbeitet mit einer Schule in Spanien zusammen und hatte gerade vier spanische Fachkräfte im Haus.

„Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Spanien bei gut 50 Prozent“, würdigt Stracke das Projekt. „Internationale Fachkräfte können für Unternehmen ein Gewinn sein. Dennoch brauchen wir einen Mix aus Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel in Deutschland nachhaltig zu begegnen."

Bis zum Jahr 2020 fehlen voraussichtlich bis zu 220.000 Pflegekräfte und das alleine nur in der Altenpflege. Zudem wird es im Jahr 2025 in Deutschland mindestens 6,5 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter weniger geben als heute. "Das bedeutet: Wir müssen uns jetzt auf den Weg machen“, mahnt Stracke.

Stracke kritisiert Mehrbelastung von ausbildenen Betrieben

Eine vereinheitlichte Grundausbildung von Alten- und Krankenpflege, „um die Attraktivität und Wechselmöglichkeiten zu verbessern“, sei ein weiterer wichtiger Schritt, um auf den Fachkräftemangel in der Pflege zu reagieren. Wichtig sei außerdem, dass die Kosten der Ausbildung auf ein Umlagesystem umgestellt werde. „Baden-Württemberg geht diesen Weg bereits. Diesen sollten wir in Bayern ebenfalls bestreiten. Denn es kann nicht sein, dass allein die Betriebe mit Zusatzkosten belastet werden, die ausbilden, und die, die dies nicht tun, über Kopfprämien die fertig ausgebildeten Fachkräfte abwerben“, streicht Stracke mit Nachdruck heraus.

Das Lebenszentrum Ottobeuren sei eines von vielen Konzepten, um dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel zu begegnen, resümiert Stracke. „Es ist ein interessanter Ansatz, der hier in Ottobeuren funktioniert“, würdigt Stracke abschließend.