80 Wohnungen an Mieter übergeben

Siebendächer zieht positive Bilanz für das Jahr 2021

veröffentlicht am 03.05.2022

Josef Dietrich, Aufsichtsratsvorsitzender der Siebendächer Baugenossenschaft, begrüßte etwa 80 Mitglieder zur Generalversammlung in der Stadthalle. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr zeigte sich die Verantwortlichen der Siebendächer Baugenossenschaft bei der Generalversammlung in der Stadthalle. Die Baugenossenschaft, die in diesem Monat ihr 110-lähriges Jubiläum begeht, berichtete ihren Mitgliedern von zahlreichen abgeschlossenen und noch im Bau befindlichen Projekten.

80 Wohnungen wurden 2021 fertiggestellt und an Mieter übergeben, davon 58 in der Augsburger Straße (Alte Gärtnerei) mit Baukosten von 15,3 Mio. Euro und 22 in Benningen (In der Lerche) mit Baukosten von 3,7 Millionen Euro. Hier wurden Ende letzten Jahres bereits vier von zehn Kettenhäuser an junge Familien übergeben, sechs weitere werden im Sommer dieses Jahres fertiggestellt. Alle Bauprojekte sind mit nachhaltigen Energieträgern ausgestattet.

Noch im Bau befindet sich eine exklusive Wohnanlage mit 13 Wohnungen in der Prinzigstraße 10, die Anfang 2023 fertiggestellt wird (alle Wohnungen sind bereits verkauft).

Siebendächer-Vorstand Markus Sonntag.

Bauprojekte im Memminger Osten

In diesem Jahr wurden im Memminger Osten, Antoniergasse, bereits drei Reihenhäuser ihren neuen Eigentümern übergeben.

„Gut Wohnen in der neuen Lisztstraße“ ist der Name eines Großprojekts, das im Laufe dieses Jahres fertiggestellt wird. Hier entstehen 78 bezahlbare genossenschaftliche Wohnungen, 49 davon öffentlich gefördert. „Wir beschreiten hier neue Wege“, erklärte Vorstand Markus Sonntag: Wie bereits beim Richtfest im August 2021 verkündet, wird ein Bewohner-Treff im Herzen der Wohnanlage entstehen. Ein Kümmerer sorgt für das soziale Miteinander.

Eine weitere Bereicherung im Memminger Osten ist die Quartiersentwicklung in der Leonhard- und Bergermühlstraße. In Planung sind hier zwei Neubauten mit insgesamt 50 Wohnungen. Die ehemalige Gaststätte „Zur Schießstatt“ wird angerissen, das Grundstück in der Benninger Straße 27 hat die Siebendächer von der Stadt Memmingen erworben. Baubeginn für das 15 Millionen teure Projekt ist Sommer/Herbst 2023.

Ein weiteres Anliegen in 2021 war die Flüchtlingshilfe. Wie Vorstand Claudia Knittel berichtete, konnten 46 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine kurzfristig in elf Wohnungen untergebracht werden.

Siebendächer-Vorständin Claudia-Knittel.

Zahlen und Fakten

Nach Angaben von Markus Sonntag bewirtschaftete die Siebendächer Baugenossenschaft im Jahr 2021 insgesamt 1.050 eigene Einheiten, davon 905 Wohn- und 105 Gewerbeeinheiten. Mit 92 Mieterwechseln war die Fluktuationsrate weiterhin gering (6,6 Prozent).

Die Durchschnittsmiete aller Genossenschaftswohnungen liegt mit derzeit 5,97 Euro pro Quadratmeter deutlich unter der Marktmiete.

Die Genossenschaft zählt derzeit 2.739 Mitglieder. 47 Mitarbeiter sind bei der Baugenossenschaft beschäftigt, davon vier Auszubildende.

Den Bilanzgewinn beziffert Claudia Knittel auf rund 1,5 Millionen Euro, der Jahresüberschuss beträgt 1,68 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt 40,7 Prozent.

Die Höhe der Dividende wurde auf vier Prozent festgelegt, demnach wurden insgesamt rund 360.000 Euro an die Mitglieder ausbezahlt.

Nach der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurden die Aufsichtsratsmitglieder Petra Droßel und Bernd Fischer für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Prognose und Schwerpunkte für 2022

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sei durch die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges noch nicht absehbar, führte Sonntag aus. Nach rund zwei Jahren Corona-Krise dämpfe der Krieg die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Anlass zur Sorge gäben auch die drastisch steigenden Energiepreise sowie Lieferengpässe und verschärfte Umweltauflagen, die zu weiter steigenden Baupreisen führen könnten. 2021 stiegen die Baupreise bereits um 9,1 Prozent.

Für Memmingen werden auch in den kommenden Jahren wachsende Einwohnerzahlen prognostiziert, entsprechend werde auch die Nachfrage nach attraktivem Wohnraum zunehmen. Da die Mieten auch weiterhin stärker anstiegen als die Löhne und Gehälter und nicht zuletzt auch angesichts verstärkter Flüchtlingsströme sei der Bau von geförderten Wohnungen für Geringverdiener auch weiterhin unverzichtbar, so Sonntag. Demgemäß plant die Siebendächer verstärkt in den Neubau bezahlbarerer Mietwohnungen zu investieren. Andere Schwerpunkte sind energetische Modernisierungen sowie der altersgerechte Umbau von Bestandswohnungen.