Ab 29. Juli brauchen wir eine zweite Erde

"Erderschöpfungstag“ 2021: ÖDP fordert zum Umdenken auf

veröffentlicht am 28.07.2021

Ab Donnerstag, 29. Juli, sind wir auf einer „zweiten Erde“ unterwegs - die jedoch nicht vorhanden ist, darauf weist der ÖDP-Kreisverband zum Erderschöpfungstag hin. Symbolfoto: ELG21 / pixabay

Memmingen (dl). Laut Aussage von Global Footprint Network fällt der sogenannte „Erderschöpfungstag“ (Earth Overshoot Day) auf den gleichen Tag wie 2019. Darauf weist der ÖDP Kreisverband MM-Unterallgäu hin. Coronabedingt konnten 2020 die Ressourcen, die unsere Erde der Bevölkerung bietet, innerhalb Jahresfrist länger genutzt werden. Das „Hochfahren“ von Kapazitäten in Industrie und Verkehr hat dies jedoch wieder schwer beeinträchtigt.

"Der Erderschöpfungstag findet in diesem Jahr drei Tage früher statt als 2018 und sogar knapp zwei Monate früher als noch im Jahr 2000. Wir sind also ab Donnerstag, 29. Juli, auf einer „zweiten Erde“ unterwegs, die jedoch nicht vorhanden ist", schreibt der ÖDP-KV in einer Pressemitteilung. Zusätzliche Erschwernisse durch die Klimakatastrophen auf der ganzen Welt täten ihr Übriges dazu, dass vorhandene Energie- und Nahrungsmittelvorkommen zerstört würden und damit nicht mehr nutzbar seien.

„Die Menschen kamen eine kurze Zeit lang zum Innehalten und Nachdenken“, so der Bundestagsdirektkandidat der ÖDP, Alexander Abt. "Aber schon jetzt, durch die wiedergewonnene Weitläufigkeit wird mit vehementer Soglosigkeit wieder alles genutzt, was unser Globus bietet. Bestrebungen, Energiegewinnung zu verlagern, vorhandene Alternativen sinnvoll umzusetzen oder durchdachte Konzepte anzuwenden, sind leider wieder in den Hintergrund gedrängt worden", beklagt Abt.

Verpackungen, Nahrungsmittel, Genussartikel würden an Ort und Stelle ohne Nachdenken zurückgelassen und entsorgt. Die Produktion von medizinischer Alltagsausstattung zur Begrenzung der Pandemieauswirkungen täten ihr Übriges dazu.. Kunststoffe für Masken, Testsets, Impfkanülen und mehr landen nach Gebrauch in der Müllverbrennung und erzeugten daher sowohl bei der Herstellung, als auch bei der Entsorgung ein Unmaß an Schadstoffen.

Die Entwicklung durchdachter Verkehrskonzepte für umweltschonende Logistik und nachhaltige Transportwege sei durch priorisierte anderweitige Maßnahmen wieder fast zum Erliegen gekommen. Allerdings läge die Verantwortung nicht nur bei den übergeordneten Instanzen: „Solange nicht jeder Einzelne sorgfältig überlegt, ob und wie er die ihm zur Verfügung stehende Ausstattung an Fahrzeugen, Geräten oder Nahrungsmitteln nachhaltig nutzt, wird leider keine Änderung des Zustands eintreten!“, so die ÖDP-Kreisvorsitzende Memmingen-Unterallgäu, Lucia Fischer.

"Eine zweite Erde gibt es nicht"

„Schon das Bestreben, kurze Wege statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zurückzulegen oder nicht notwendige Fahrten einzusparen, bzw. mehrere Verrichtungen zusammenzufassen, wäre ein erster Schritt dazu! Genauso muss Verantwortung beim Umgang mit Nahrungs- oder Genussmitteln gezeigt werden. Einkaufen und wegwerfen, wie es teilweise schon bei Kindern und Jugendlichen Usus ist, kann nicht akzeptiert werden. Wir alle müssen mit und auf dieser einen Erde leben, eine zweite oder dritte gibt es nicht!", so Fischer abschließend.