„Auf einen Kaffee mit dem Ministerpräsidenten"

Markus Söder im Gespräch mit acht ausgewählten BürgerInnen

veröffentlicht am 22.10.2019

Irene Richter machte den Anfang bei der Bürgersprechstunde mit Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder (links). In der Mitte der Bürgerbeauftragte Klaus Holetschek. Foto und Galerie: Wolfgang Radeck

Memmingen (rad). „Auf einen Kaffee mit dem Ministerpräsidenten“ – unter diesem Motto stand die Bürgersprechstunde von Markus Söder im Café Klatschmohn in Memmingen. Mit solchen Gesprächsrunden soll mehr Bürgernähe geschaffen werden.

Acht ausgewählte BürgerInnen saßen mit Söder am Tisch und konfrontierten ihn direkt mit unterschiedlichen alltäglichen Problemen.

Den Anfang machte Irene Richter von der Diakonie Memmingen, für die insbesondere die Unterstützung der pflegenden Angehörigen noch viel zu kurz kommt. Der Ministerpräsident erkannte die Defizite bei den Kurzzeitpflegeplätzen und die damit verbundene Belastung an, wies aber auf das (unbürokratische) Bayerische Landespflegegeld in Höhe von 1.000 Euro hin.

Zuviel Bürokratie und zu hohe Hürden monierte Michael Ruppert, der Vorsitzender des Memminger Fischertagsvereins. Hier kündigte Söder „Korridore der Freiheit“ an, um Vereinsarbeit attraktiver und unbürokratischer zu gestalten. „Es tut gut, Gutes zu tun“, sagte Söder, der das für die Vielzahl der Vereine so wichtige Ehrenamt weiter stärken will.

„Bayern ohne Bauern geht nicht“

Stefan Bögle, Landwirt aus Frickenhausen, sieht seinen Berufsstand momentan auf schwachen Beinen. Insbesondere die konventionelle Landwirtschaft würde in den letzten Jahren zunehmend an Ansehen verlieren, das mache den Beruf unattraktiv. „Bayern ohne Bauern geht nicht“, entgegnete Söder. Im Gegensatz zur Situation in anderen Bundesländern gebe es im Freistaat keine Agrarfabriken. Er sprach einen Dank an die Bauern aus, die" unsere gesunden Lebensmittel produzieren". Was jedoch der gemeinsame, richtige Weg der Bauern in Europa ist, darauf hatte auch der Ministerpräsident noch keine Antwort.

Dagmar Trieb, Schulleiterin im Memminger Ortsteil Steinheim, klagte über die unzureichende, moderne Ausstattung und über fehlendes Personal. Entsprechende Stellen habe der Freistaat geschaffen, diese allerdings nicht komplett besetzen können.

Bezahlbarer und Sozialer Wohnungsbau war das abschließende Anliegen von Adelheid Franz. Söder räumte ein, dass die Bauzeit viel zu lange dauere und kündigte hier Verbesserungen an. Zudem habe der Freistaat viel Geld in die Hand genommen, um auslaufende Sozialbindungen zum Teil zu verlängern uns damit weiter günstigen Wohnraum anbieten zu können.

Auch wenn nicht alle Fragen und Anliegen völlig zufriedenstellend beantwortet werden konnten, waren die Besucher mit der Bürgersprechstunde weitgehend zufrieden.

Der Bürgerbeauftragte und Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek versprach, sich um die Beantwortung der noch offenen Fragen zu kümmern.