Bauen und planen in Memmingen

Große Themenvielfalt bei "Stadt im Dialog"

veröffentlicht am 21.09.2021

Viele leere Sitze gab es in Corona-Zeiten bei der diesjährigen Bürgerversammlung unter dem Motto "Stadt im Dialog". Foto: A. Wehr/Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (mg/dl/as). Die Bürger über die aktuellen Themen in Memmingen zu Informieren und mit ihnen ins Gespräch kommen, war das Anliegen bei der diesjährigen Bürgerversammlung unter dem Motto „Stadt im Dialog“. Etwa 80 Besucher waren unten den Auflagen der 3G-Regel in den großen Saal der Stadthalle gekommen, um den Vorträgen des Oberbürgermeister und die anschließende Diskussion zu verfolgen. Schwerpunkte waren der geplante Klinikneubau, die Entwicklung des Memminger Ostens und das Engagement der Stadt für den Klimaschutz. In einem Video wurden dem Publikum einzelne Beiträge zum Klimaschutz in Memmingen im städtischen Forst, im Bereich der Kindertageseinrichtungen und bei den Stadtwerken vorgestellt.

"Leuchtturmprojekt für Memmingen"

Klinikvorstand Maximilian Mai. Foto: M. Geiger

Maximilian Mai, Vorstand des Klinikums, zeigte in seinem Referat auf, warum ein Neubau nötig ist. Bedingt durch das viel zu kleine Grundstück (4,5 Hektar) sowie die sanierungsbedürftigen Gebäude sei die Betriebsorganisation stark eingeschränkt. "Eine klare Zukunftsperspektive für das momentane Klinikum ist nicht vorhanden“, so Mai,

Auf dem ehemaligen Ikea Grundstück entsteht nun ein modernes Klinikum. Wenn alles nach Plan läuft, so Mai, ist ein Umzug in den neuen Klinikcampus noch im Jahr 2029 möglich. Die Kosten bezifferte Mai auf geschätzte 360 Millionen Euro, wobei mit einer Förderung in Höhe von 75 Prozent gerechnet werden könne. Mit den Worten „Der Neubau wird eines der größten Krankenhausneubauvorhaben in der Geschichte Bayerns außerhalb der Universitätskliniken. Damit ist dies ein absolutes Leuchtturmprojekt für die Stadt Memmingen“, beendete er Mai seinen sehr informativen Vortrag.

Reges Interesse fand auch das Modell des neuen Klinikums, das im Foyer der Stadthalle zu besichtigen war.

Stadtentwicklung im Osten

Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts. Foto: Geiger

Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts, gab im Anschluss einen Überblick über die baulichen Maßnahmen und Arbeitskreise, die den Memminger Osten noch attraktiver machen sollen. Im Rahmen der Sozialen Stadt Ost wurden etwa der Spielplatz Waldfriedhofstraße/Lisztstraße neu geschaffen und der Spielplatz am Haienbach umfangreich umgebaut. Er wird in der kommenden Woche offiziell eröffnet.

Zudem soll das „Schießstattdreieck“ als Naherholungsfläche nutzbar gemacht werden. Dazu werde die Schießstadtstraße „zurückgebaut“, so Weißfloch. Die Verkehrsinsel wird in eine attraktive Grünfläche, den Schießstattgarten, umgewandelt.

Klimateam gegründet

Oberbürgermeister Manfred Schilder berichtete über das Engagement der Stadt für den Klimaschutz. Memmingen bewirbt sich um den European Energy Award. Dazu wurde heuer ein Klimateam gegründet.

Die Stadt wurde als „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ ausgezeichnet. Weitere Verbesserungen für den Radverkehr sollen in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Außerdem besteht seit Anfang August die Möglichkeit des CarSharings mit einem Elektro-Fahrzeug, das beim Parkhaus an der Bahnhofsstraße stationiert ist (wir berichteten). "Noch kann man sich kostenlos bis Ende September registrieren“, betonte Schilder.

Kombi-Bad Neubau

Im zweiten Teil seines Vortrags ging Schilder auf das Neue Kombi-Bad ein. Im Herbst wird der Förderantrag für das große Bauprojekt bei der Regierung von Schwaben eingereicht. Der Rückbau des Freibads soll nach der Sommersaison 2022 starten. „Wir werden ein klimaneutrales und energieeffizientes Bad bauen. Bauherr werden die Stadtwerke sein, welche nach Fertigstellung das Bad dieses auch betreiben werden“, so Schilder. Damit auch der Spaß nicht zu kurz kommt, ist ein Sprungturm im Innenbereich angesiedelt. Ein Aquacross Parcours mit absenkbaren Geräten und Hindernissen sowie Waterclimbing ist fest eingeplant. Das Kursbecken mit absenkbarem Hubboden bietet Möglichkeiten für verschiedene Nutzungen. Nach der Badesaison 2022 soll der Abriss des alten Freibads erfolgen und der Neubau für knapp 40 Millionen beginnen.

Im Herbst 2022 ist auch der Baubeginn für die umfassende Sanierung der Edith-Stein-Schule angesetzt.

Sanierung Hurrentrasse

OB Schilder sprach auch die Sanierungspläne der Hurrentrasse an. Stolz berichtet der Rathauschef, dass nach zahlreichen Grunderwerbsverhandlungen mit den Eigentümer rechts wie links der Hurrentrasse Anfang Juli eine Einigung erzielt werden konnte. Als nächster Schritt werden die Planungsunterlagen bei der Regierung eingereicht für eine Förderung der Maßnahme.

Oberbürgermeister Manfred Schilder informierte auch über andere zentrale Themen der Stadtentwicklung und des Stadtgeschehens. So blickte er unter anderem auf die 28 Memminger KiTas, wo aktuell von 312 pädagogischen Mitarbeitenden über 1.800 Kinder betreut werden. Für die Zukunft sei es in diesem Bereich besonders wichtig, Fachkräfte zu gewinnen.

Mit den Worten: „Es war schön, wieder mit euch Bürgern unserer schönen Stadt in den Dialog zu kommen“ schloss Schilder die Bürgerversammlung und ergänzte, dass die Veranstaltung - sofern Corona es zuließe - auch weiterhin ein fester Bestandteil im Kalender sein werde.