„Beginn einer neuen Ära“

Ausbau des Allgäu-Airports hat begonnen

veröffentlicht am 06.10.2018

Bahn frei für den Ausbau des Flughafens Memmingen: Ministerpräsident Dr. Markus Söder und  (3.v.re.) blickt gemeinsam mit Politikern und Vertretern des Airports  zuversichtlich in die Zukunft. Oben im Bild: Flughafen-Geschäftsführer Ralf Schmid.  - Unser Vorschaubild zeigt Markus Söder (Mitte) mit dem Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek (links) und Airport-Chef Ralf Schmid beim ersten Spatenstich.

Memmingen (as). Der Anfang ist gemacht: Nach jahrelangen Verzögerungen fiel heute der Startschuss für den Ausbau des Flughafens Memmingen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder griff anlässlich des Spatenstichs zur Schaufel und hob die „überragende Rolle“ des Allgäu Airports für die Infrastruktur im Allgäu und darüber hinaus für ganz Bayern hervor. Der Freistaat Bayern will sich mit mindestens 12,2 Millionen Euro an den Gesamtkosten des Ausbaus, die zunächst auf 17,7 Millionen Euro veranschlagt werden, beteiligen.

Flughafen-Geschäftsführer Ralf Schmid.

Zum „Beginn einer neuen Ära“ begrüßte Flughafen-Chef Ralf Schmid Ministerpräsident Markus Söder neben weiteren Ehrengästen aus der Politik und Vertretern des Airports beim ersten Spatenstich für die Ausbaumaßnahmen, die den Airport fit für die Zukunft machen sollen.

Geplant ist vor allem, die knapp 3.000 Meter lange Start- und Landebahn des Flughafens ab Frühjahr 2019 von 30 auf 45 Meter zu verbreitern, damit sie internationalen Standards entspricht. Bisher konnten Airline-Partner wie Ryanair und Wizz Air den Flughafen nur mit Ausnahmegenehmigungen bedienen.

Auch die Befeuerung der Start- und Landebahn soll erneuert und ein zweites Instrumentenlandesystem installiert werden. Darüber hinaus ist eine Vergrößerung der Gepäckhalle vorgesehen. Bereits 2020 sei der gesamte Ausbau abgeschlossen, verkündete Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid

"Wir müssen liefern!“

Seit geraumer Zeit wachse der Airport schneller als erwartet. In diesem Jahr rechne man mit 1,4 Millionen Passagieren. „Dieses Wachstum zwingt uns zum Handeln. Wir müssen liefern!“, erklärt der Flughafen-Chef. „Dies sind wir auch unseren Partnern schuldig, die uns immer wieder mit einem Vertrauensvorschuss bedacht haben. Wir halten ihnen und unseren Passagieren gegenüber Wort“, betonte Ralf Schmid.

Ausdrücklich dankte er der bayerischen Staatsregierung die signalisiert hat, sich auch an den Mehrkosten zu beteiligen, die durch die Verzögerungen entstanden sind sowie den Gesellschaftern Gründervätern.

Gebhard Kaiser, Beiratsvorsitzender der Allgäu Airport GmbH & Co KG.

Der Ausbau hatte sich zunächst wegen mehrerer Klagen verzögert, die der Bayerische Verwaltungsgerichtshof 2015 abgewiesen hat. Der nächst Hemmschuh war die Prüfung des Freistaat-Zuschusses über 12,2 Millionen durch die EU-Kommission, der erst im September 2017 genehmigt wurde. Zuletzt sorgten Kapazitätsengpässe bei Baufirmen, bedingt durch die anhaltend gute Baukonjunktur, zur Verzögerung des Baubeginns und zur Kostensteigerung.

Airport nun schuldenfrei

Gebhard Kaiser, Beiratsvorsitzender der Allgäu Airport GmbH & Co KG und Landrat a.D., lobte den Mut und die Entschlossenheit der Airport Gesellschafter. Die erfolgreiche organisatorische Neuausrichtung des Flughafens habe bewirkt, dass der Airport nun schuldendfrei sei und letztendlich 2017 auch erstmals auch schwarze Zahlen geschrieben habe. Dank gebühre in diesem Zusammenhang auch den beteiligten Kommunalpolitikern und Banken.

"Beeindruckendes auf den Weg gebracht"

Ehrengast beim Spatenstich: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Ministerpräsident Markus Schröder sprach von einem „freudigen Tag nach einer langen, nicht einfachen Wegstrecke“.  Söder bekannte, dass er anfangs skeptisch gewesen sei, doch nun etablierte sich der Flughafen zur dritten Kraft des Flugverkehrs in Bayern. „Wir haben etwas Beeindruckendes auf den Weg gebracht!“, so der Ministerpräsident.

Der Flughafen sei für ganz Bayern wichtig und für das Allgäu von herausragender Bedeutung  und befördere die touristische Attraktivität des Allgäus. Außerdem sei er ein wichtiger Wirtschaftsmotor und stärke die Kaufkraft in der Region.

Söder wiederholte nicht nur sein Bekenntnis zum Flughafen und zu Memmingen, sondern stellte auch in Aussicht, dass der Freistaat sich als Anteilseigner am Flughafen beteiligt.

„Moskau, Marrakesch, Israel - alles ist möglich. Ich wünsche euch einen guten Flug und viel Erfolg“, beschloss er seine Rede mit einem Glückwunsch.