"Bereichernde Zeit mit vielen schönen Momenten"

Landrat Hans-Joachim Weirather tritt bei Kommunalwahl 2020 nicht mehr an

veröffentlicht am 15.04.2019

Seit 13 Jahren im Amt: Landrat Hans-Joachim Weirather wird bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr kandidieren. Foto: Sonnleitner/dl Archiv

Unterallgäu (dl/as). Landrat Hans-Joachim Weirather hat sich dazu entschieden, bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr nicht mehr anzutreten. In einer Pressemitteilung begründet er seinen Entschluss wie folgt:

"2006 habe ich mich als klassischer Quereinsteiger zum ersten Mal zur Wahl gestellt. Es hat mich riesig gefreut, dass mir damals bereits im ersten Wahlgang so viele Unterallgäuerinnen und Unterallgäuer ihr Vertrauen entgegengebracht haben - und das bei drei Gegenkandidaten. Dieses Vertrauen hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich mich vom ersten Tag an in meinem Amt als Landrat sehr wohl gefühlt habe.

Ich empfinde die vergangenen 13 Jahre als eine unglaublich bereichernde Zeit mit vielen schönen Momenten. Es war eine Zeit, in der ich sehr viele unterschiedliche Menschen kennenlernen durfte. Eine Zeit mit sehr großem Gestaltungsspielraum - einhergehend mit einer Menge Verantwortung. Eine Zeit, in der ich wichtige Projekte in den verschiedensten Bereichen vorantreiben und umsetzen konnte.

Es war von Anfang an mein Bestreben, den Landkreis Unterallgäu und das Landratsamt kontinuierlich fortzuentwickeln und nicht nur zu verwalten. Ich denke, dies ist mir gemeinsam mit dem Unterallgäuer Kreistag und den Mitarbeitern des Landratsamts gelungen. Ich freue mich, dass ich meinen Teil zum Wohl des Landkreises beitragen konnte.

Die Entscheidung über eine erneute Kandidatur fiel mir deshalb sehr schwer. Ich habe intensiv nachgedacht und häufig mit meiner Frau gesprochen. Ich kenne das Amt des Landrats in all seinen Facetten. Ich weiß, wie hoch mein eigener Anspruch an dieses Amt ist und wie viel Kraft es erfordert, diesem Anspruch gerecht zu werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Kraft bis in mein 68. Lebensjahr aufbringen kann. Zwei, drei Jahre sicherlich noch, aber länger? Der Respekt davor hat mich letztlich dazu bewogen, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten. Und ganz davon abgesehen: Ich gehöre nicht zu denen, die glauben, dass sie nicht ersetzbar wären.

Der Abschied vom Landrats-Amt wird mir nicht leicht fallen. Aber ich freue mich auch auf die Zeit, die danach vor mir liegt und in der ich selbstbestimmt Dinge tun kann, die über die Jahre zu kurz gekommen sind. An erster Stelle denke ich hier an Zeit mit meiner Familie, aber auch an meine Freunde, an verschiedene sportliche Aktivitäten in der Natur oder ans Werkeln in Werkstatt und Garten.

Ich schaffe heute klare Fakten. Das ist aber kein Einstieg in den Ausstieg. Die Wahlperiode reicht bis zum 30. April 2020 und ich werde mein Amt bis zum letzten Tag mit meiner ganzen Kraft ausüben."