Bernd Sibler will Hochschulzentrum weiter fördern

Staatsminister auf Besichtigungstour in Memmingen

veröffentlicht am 10.01.2020

Gemeinsam mit Staatsminister Bernd Sibler (Mitte) schaut der Leiter des Hochschulzentrums Memmingen Professor Dr. Dirk Jakob (links) den Studenten des Mathematiktutoriums über die Schulter: Komplexe Zahlen und Vektorenberechnung standen auf dem Stundenplan. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Zu einem Besuch in seinem Stimmkreis hatte der Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek Bayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler eingeladen. In Memmingen stand die weitere Entwicklung des Hochschulzentrums Memmingen am Galgenberg im Fokus. Außerdem besuchte der Minister im Rahmen seiner KulTour die Kramerzunft am Weinmarkt und das Stadttheater.

„Der Standort wächst und gedeiht“, mit diesen Worten eröffnete Klaus Holetschek die Gesprächsrunde im Hochschulzentrum Memmingen, an der neben Oberbürgermeister Manfred Schilder und weiterer CSU-Prominenz auch die Präsidenten der kooperierenden Hochschulen Professor Dr. Gordon Rohrmair (Augsburg) und Professor Wolfgang Hauke (Kempten) sowie der Leiter des Hochschulzentrums Memmingen Professor Dr. Dirk Jakob und Standortmanagerin Rebecca Koch teilnahmen.

Insgesamt 60 Absolventen besuchen derzeit den berufsbegleitenden innovativen Studiengang „Systems Engineering“, der Ingenieurtechnik mit Informatik verbindet, an der im Herbst 2016 gegründeten Hochschulaußenstelle der Hochschule Kempten am Memminger Galgenberg.

Prof. Dr. Dirk Jakob, Leiter des Hochschulzentrums Memmingen

91 Kooperationsunternehmen

Die Anmeldezahlen sind gestiegen, der erste Jahrgang feiert im Wintersemester seinen Abschluss. Bei 91 beteiligten Unternehmen hat jeder Student seine eigene Kooperationsfirma, bei der er oder sie angestellt ist bzw. ein Praktikum macht. „Es gibt auch Firmen, die suchen“, informiert Professor Jakob, der außerdem Vizepräsident Lehre und Qualitätsmanagement an der Hochschule Kempten ist.

An der Praxis orientiert

Das große Interesse der Unternehmen basiert auf der hochgradigen Praxisorientierung des unter dem Motto „Digital und regional“ auf die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft zugeschnittenen Studiums. „Hierbei stehen Themen im Mittelpunkt, die den Mittelstand umtreiben“, erklärt Jakob, „wie zum Beispiel die Megathemen Logistik und Automatisierung.“

"Wichtiges Standbein"

Das wohnortnahe Studienkonzept sichere den spezifischen Bedarf der Wirtschaft an Fach- und Führungskräftekräften im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0, was die Hochschuleinrichtung zu einem wichtigen Standbein für Stadt und Region macht, wie Klaus Holetschek und Oberbürgermeister Schilder betonen.

Minister Sibler sagt Unterstützung zu

Bayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler.

Nun soll der Studiengang um die Schwerpunkte „Produktionssysteme der Zukunft“, „Generative/innovative Fertigungsverfahren“ (dazu gehört der 3-D Druck) und „Digitale Entwicklung von Produktionsanlagen“ erweitert werden. „Dieser Ausbau des Studiums wäre ein Alleinstellungsmerkmal“, erklärt Jakob, verbunden mit der Bitte um Finanzhilfen für weitere Fachkräfte. Der CSU-Politiker sagte zu, dass vier Stellen des dortigen ingenieurwissenschaftlichen Studiengangs „Systems Engineering“ dauerhaft Bestand haben werden. Bislang wurde die Erweiterung des Studiengangs mit 200.000 Euro anfinanziert.

"Musterstandort für digitales Lernen"

Minister Bernd Sibler, von den präsentierten Fakten und Zahlen überzeugt, zeigte sich offen für das Anliegen: Memmingen sei ein Musterstandort für funktionierendes digitales Lernen (das Lernen anhand von Lehrvideos neben den Präsenzphasen, Anm. der Redaktion) und liege ihm sehr am Herzen, erklärte Sibler. Für 2000/2021 könne man also „die nächste Stufe zünden“, wie Klaus Holetschek erfreut feststellte.

Besuch der Kramerzunft

Vom Galgenberg aus ging es dann zur Kramerzunft am Weinmarkt. Wie bekannt, wurden hier 1525 die Zwölf Bauernartikel als erste Niederschrift von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa verfasst. Hier bat man den Minister zu prüfen, ob die beabsichtigte künftige touristische Nutzung als Museum finanziell vom Freistaat gefördert werden kann.

Ein ausführlicher Bericht zu dem Treffen, bei dem sich der Minister ins Goldene Buch der Stadt eintrug, wird von Schülerzeitungsredakteurinnen des Vöhlin-Gymnasiums verfasst und baldmöglichst auf der Lokale-Homepage veröffentlicht.

Spiel und Spaß im Stadttheater

Viele Bälle im Spiel: Bernd Sibler beim Workshop der Bürgerbühne 16+.

Zum Abschluss seiner Besichtigungstour, die am Vormittag mit dem Besuch der Erich-Schickling-Stiftung in Ottobeuren und der Besichtigung von Klostermuseum und Basilika begonnen hatte, machte Sibler im Stadttheater halt und wurde vom Landestheater-Team gleich auf die Bühne gebeten. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, Klaus Holetschek und Staatsminister a.D. Josef Miller nahm Sibler mit sichtlicher Freude am spielerisch-sportlichen Aufwärmtraining für einen Workshop der Bürgerbühne 16+ unter theaterpädagogischer Anleitung von Claudia Hoyer teil. Gemeinsam mit den jungen Kursteilnehmern trainierten die Politiker Raumgefühl und Körperwahrnehmung. Der Minister zeigte sich begeistert: „Kunst und Kultur wird auf unterhaltsame und interaktive Weise an unsere jungen Menschen weitergegeben. So stelle ich mir Kulturvermittlung vor“.

Im Anschluss führte Intendantin Dr. Kathrin Mädler noch durch das Stadttheater und zeigte den Gästen unter anderem das Studio und eine Probenbühne.

Auf der Bühne erklärt Theaterpädagogin Claudia Hoyer den Herren, wo's lang geht. Von Links: Intendantin Dr. Kathrin Mädler, Claudia Hoyer, Staatsminister a.D. Josef Miller, Staatsminister Bernd Sibler und Landtagsabgeordneter Klaus Holetschek.