Biotope in Memmingen

Lebensräume für viele Arten

veröffentlicht am 01.12.2023

Eine Linde, die im Sommer durch den Sturm einen großen Seitenast verloren hat. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). 14.000 Einzelbäume gibt es im Stadtgebiet, außerdem werden 100 Hektar Ausgleichsflächen und extensiv bewirtschaftete Bereiche von der Stadt gepflegt. Für diese wird derzeit ein neuer Biotoppflegeplan erstellt.

So gibt es an der Dickenreiser Allee 320 Sommer- und Winterlinden, die 1890 vom Memminger Verschönerungsverein gepflanzt wurden. Die komplette Allee wurde 1990 unter Schutz gestellt und als Naturdenkmal eingetragen. In den Reihen gibt es zwei sogenannte Habitatbäume - die gestutzten Stämme kaputter Linden, die trotzdem stehen bleiben, um Nahrung und Unterschlupf für bis zu 500 Insekten und andere kleine Tiere zu bieten. „Nicht nur diese beiden Bäume, sondern auch die Asthöhlen und Gabeln der ganzen Allee sind ideal für Vögel, Fledermäuse und Haselmäuse“, erläutert Rainer Graßl vom Amt für Stadtgrün und Friedhöfe.

Der Sommersturm Ronson hat auch die Linden zum Teil schwer getroffen, vor allem in der Nähe des Galgenberges. Dort hat er viele Äste abgebrochen und partiell Lücken in die Kronen gerissen. Einige Bäume werden sich davon vielleicht nicht mehr erholen. Nachpflanzungen in solch alten Alleen sind schwierig zu bewerkstelligen, denn schon die Wuchsform der Linden aus heutigen Baumschulen sind gänzlich anders als die der bestehenden Bäume.

Biotop an der Buxach

Nördlich von Dickenreishausen am Tal der Buxach besitzt die Stadt viele Flächen an den Ufern des Baches, um einerseits Überschwemmungsflächen vorzuhalten, andererseits mit extensiv bewirtschafteten Flächen die Insekten und Tiere zu schützen. Hier kommt zum Beispiel der Bläuling vor, ein seltener Schmetterling, der von der späten Mahd der Flächen profitiert. Die Buxach wird nach und nach wieder naturnah umgebaut: Die geraden Ränder werden mit Ausbuchtungen erweitert, um die Fließgeschwindigkeit zu senken und dem Bach mehr Raum zu geben. Zusätzlich werden an dieser Stelle und südlich des Stadtteils an den Hangkanten Gehölzinseln gepflanzt, um den Nährstoffeintrag ins Gewässer zu reduzieren und noch mehr Artenvielfalt zu fördern.