"CARE REGIO": High Tec soll Pflegekräfte entlasten

Bayerisch-Schwaben bald Leitregion für exzellente Pflege?

veröffentlicht am 13.11.2017

Beim Umbetten des Patienten muss jeder Handgriff sitzen. Dennoch leiden Alten- und Krankenpfleger/innen besonders häufig an Rückenschmerzen. Hier soll die Technik Abhilfe leisten. Foto: Gerda Mahmens/pixelio.de

München (dl/as). Das Konzept "CARE REGIO" mit einem Projektvolumen von 7,5 Mio. Euro für die nächsten fünf Jahre sieht vor, Ideen und Technologien zu entwickeln, wie Pflegende und die zu Pflegenden durch neue technisch-digitale Systeme oder Prozesse unterstützt werden könnten. Aber: "Der Mensch ist und bleibt der entscheidende Maßstab für die Qualität der Versorgung!“, betont MdL Klaus Holetschek.

Der Memminger Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek. Foto: privat

„Wir haben zu wenig Pflegekräfte. Ein Baustein diesem Mangel zu begegnen ist es, die Pflegekräfte zum Beispiel bei ihrer teils auch schweren körperlichen Arbeit zu entlasten. Eine elektronische Muskelmaschine könnte den Pflegekräften beispielsweise den Umgang mit schweren Lasten erleichtern, etwa wenn sie Menschen aus dem Bett herausheben“, so Holetschek. Der Memminger Landtagsabgeordnete hatte sich auch in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender im Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der CSU-Fraktion maßgeblich dafür eingesetzt, dass "CARE REGIO" im Masterplan zur Digitalisierung unter dem Punkt ´Zukunftsinitiative High Tech` enthalten ist.

Digitale Hilfsmittel können Pflegekräften und älteren Menschen oder Menschen mit Einschränkungen den Alltag erleichtert. Dies erhöht die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen und deren Lebensqualität. Holetschek: „Hier gibt es enormes Potential, aber mir ist ganz wichtig zu betonen, dass High Tech niemanden ersetzen soll, ganz im Gegenteil: Oberster Ziel einer innovativen Pflege mit Technik ist es, Freiräume für menschliche Zuwendung zu schaffen. 

 Schwaben hervorragend geeignet als "Leitregion Pflege Digital"

Bayern ist in den Bereichen „Gesundheit und Medizin“ führend. Hierzu gibt es im Freistaat die beiden  Spitzencluster "Medical Valley" in Nürnberg-Erlangen und "Bio-M" in Martinsried, dort wird biomedizinische Grundlagenforschung betrieben. „Die Megaherausforderung der Zukunft wird angesichts der demografischen Entwicklung aber die Pflege sein, und in diesem Bereich wird die Digitalisierung immer bedeutender. „Aus diesem Grund ist "CARE REGIO" der richtige Ansatz“, zeigt sich  Holetschek überzeugt.

Anspruch ist es, den Rang eines dritten Spitzenclusters zu erreichen und Leitregion für Pflege Digital in Bayern und ganz Deutschland zu werden. Zur Entwicklung und Etablierung einer Leitregion für Pflege Digital bietet Schwaben hervorragende Voraussetzungen. „Wir haben ein kooperierendes Hochschuldreieck mit den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Augsburg, Kempten, Neu-Ulm und der Universität Augsburg. Zudem wird es an der neuen sechsten bayerischen Universitätsklinik in Augsburg im nächsten Jahr eine Medizinische Fakultät mit einem Schwerpunkt Medizininformatik in Forschung und Lehre geben", erläutert Holetschek. „Neben der herausragenden Hochschullandschaft mit jungen qualifizierten Leuten haben wir in Schwaben eine innovative Industrie, die den Bereich 'Pflege und Technik' und die sich daraus ergebenden Chancen ebenfalls für sich entdeckt hat“, so der CSU-Politiker.

Als besonders erfreulich bezeichnete er, dass auch die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft“ (VBW) hinter dieser Idee stehe sowie der Verband „Privater Anbieter sozialer Dienste“ (bpa), der in Bayern über 1.200 Einrichtungen vertritt.