Corona-Hilfspaket für den Sport geht in die Verlängerung

Paket soll deutlich ausgeweitet werden

veröffentlicht am 03.12.2020

Eishockey- oder auch andere Sportveranstaltungen ohne Fans - schon sehr bizarr. Und existenzbedrohend für die Vereine. Nun wurde die "Coronahilfe Profisport" bis Mitte des kommenden Jahres verlängert und sogar ausgeweitet. Unser Bild entstand beim Testspiel des ECDC Memmingen gegen Ravensburg. Foto: Radeck

Berlin (dl). Die vom Bund finanzierten "Coronahilfen Profisport" sollen auch im nächsten Jahr fortgeführt und erweitert werden. Antragsberechtigt sind Profivereine oder deren Kapitalgesellschaften (außer 1. und 2. Fußball-Bundesliga), die eine Mannschaft in den ersten drei Ligen im Bereich der Individual- und Mannschaftssportarten stellen. In unserer Region betrifft dies den Eishockey-Oberligisten ECDC Memmingen.

Darauf einigte sich nach Auskunft des CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags in seiner Sitzung am 26. November. Demnach soll das Hilfspaket, das regulär im Dezember ausgelaufen wäre, bis Ende Juni 2021 fortgesetzt und inhaltlich erweitert werden.

Was bedeute, dass neben Verlusten durch wegfallende Ticketeinnahmen zwischen Januar 2021 bis Juni 2021 auch andere ausgewiesene Verluste in diesem Zeitraum kompensationsfähig sein können. "Die Höhe des jeweils gewährten, nicht rückzahlbaren, Zuschusses soll dabei auf 70 Prozent und maximal 3 Millionen Euro begrenzt werden", ergänzt Stracke. "Voraussetzung ist jedoch, dass der Gesamtumsatz der Organisation innerhalb dieses Zeitraums um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu dem entsprechenden Zeitraum des Jahres 2019 zurückgegangen ist."

Entschädigung erweitert

"Der Bund schafft damit Planungssicherheit für Vereine", führt Stracke fort. Und betont, dass diese Entscheidung des Haushaltsausschusses für die Vereine im Allgäu, wie den ESV Kaufbeuren, den EV Füssen, den ECDC Memmingen oder die Ringer des TSV Westendorf enorm wichtig seien. Weil die Vereine ihren Wettkamps- und Trainingsbetrieb zar wieder aufnehmen konnten, die ausbleibenden Einnahmen durch Ticketverkäufe oder die Bewirtschaftung während der Spiele aber eine existenzbedrohende Situation darstellen würden.

Zusätzlich zu den Restmitteln des vormaligen Gesamtvolumens von 200 Millionen Euro, sollen im kommenden Jahr noch einmal 200 Millionen Euro in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen zur Verfügung gestellt werden. "Die Höhe des jeweiligen Zuschusses soll für die Monate Januar bis Juni 2021 höchstens 90 Prozent der Ticketeinnahmen des Jahres 2019 bzw. maximal 800.000 Euro betragen", erklärt der Bundespolitiker. "Mit den neuen Hilfen erstreckt sich der gesamte kompensationsfähige Zeitraum damit von April 2020 bis Juni 2021. Das ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern zeigt auch die Entschlossenheit des Bundes, unsere über Jahrzehnte gewachsene Vereinskultur zu bewahren."

Damit die Mittel fließen können, muss der Deutsche Bundestag noch dem Entwurf zum Bundeshaushalt 2021 zustimmen. Dieser wird in der kommenden Woche beraten und beschlossen.

Planungssicherheit trotz Pandemie

"Viel schöner wäre es natürlich, wenn wir als Zuschauer unsere Mannschaften vor Ort anfeuern könnten. Solange dies aufgrund der angespannten Pandemiesituation aber nicht möglich ist, haben unsere Sportvereine nun Planungssicherheit, bis wir sie in Zukunft wieder live erleben können", so Stracke abschließend.