Coronavirus: Stadt ergreift neue Vorsorgemaßnahmen

Besuchs- und Betretungsverbot für Kliniken und Seniorenheime

veröffentlicht am 12.03.2020

Noch gibt es in Memmingen keinen nachgewiesenen Fall der Erkrankung mit dem Coronavirus. Lediglich ein Erkrankter aus dem Landkreis wird im Memminger Klinikum behandelt. Symbolfoto: Gerd Altmann/pixabay

Memmingen/Mindelheim (dl). Beim gemeinsamen Pressegespräch im Landratsamt informierten Landrat Hans-Joachim Weirather und Oberbürgermeister Manfred Schilder über die Maßnahmen im Zuge der aktuellen Entwicklung der Fälle von COVID-19 Erkrankten. In der Stadt Memmingen gibt es noch keinen nachgewiesenen Fall der Erkrankung mit dem Coronavirus. Lediglich ein Erkrankter aus dem Landkreis wird im Memminger Klinikum behandelt.

Aktuell sind vier Menschen aus dem Unterallgäu an der Lungenkrankheit COVID-19 erkrankt. Die Zahl der begründeten Verdachtsfälle liegt bei rund 30 Menschen. Diese befinden sich in häuslicher Quarantäne und wurden getestet. Zahlen liegen hierzu noch nicht vor. Vorsorglich wurde auch eine Klasse des Memminger Vöhlin-Gymnasiums vom Unterricht ausgeschlossen.

Besuchs- und Betretungsverbot

Das Gesundheitsamt Memmingen hat eine Allgemeinverfügung erlassen. Aufgrund derer gilt ein allgemeines Besuchs- und Betretungsverbot, für die Kliniken und die Seniorenheime der Stadt Memmingen. Ausnahmen sind die Angehörigen von Kindern, Notfällen oder Palliativpatienten. Die Maßnahme gilt unbefristet und ab sofort, um das Wohl der Patientinnen und Patienten sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu gefährden. Auch der Landkreis Unterallgäu, das Oberallgäu, der Landkreis Neu-Ulm sowie die Stadt Kempten und die Stadt Kaufbeuren haben mit Hilfe einer Allgemeinverfügung ein Besuchs- und Betretungsverbot für ihre Einrichtungen erlassen.

Keine Veranstaltungen über 500 Personen

Zusätzlich wird gerade eine Allgemeinverfügung zu Veranstaltungen im Stadtgebiet vorbereitet. Diese verbietet Veranstaltungen über 500 Personen.

Oberbürgermeister Manfred Schilder besucht in den nächsten Tagen keine größeren Veranstaltungen mehr. Alle Events mit über 500 Personen werden abgesagt, Veranstaltungen mit weniger Gästen durchzuführen, liegt in der Verantwortung des Veranstalters „Das ist jedoch ein dynamischer Prozess, der sich ändern kann. Ich bitte Sie sich zu fragen, welche Veranstaltungen Ihnen wirklich wichtig sind“, plädiert das Memminger Stadtoberhaupt.

Kein Disco- und Publikumslauf

Wie die bayerische Staatsregierung empfohlen hat, sind alle Aufführungen des Landestheaters Schwaben im Stadttheater Memmingen bis auf weiteres abgesagt (wir berichteten). Auch der Publikumslauf, gerade auch im Hinblick auf den Discolauf, in der Eissporthalle, wird bis zum Ende der Saison nicht mehr stattfinden.

Beschäftigte der Stadt Memmingen und der Unterhospitalstiftung, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Risikogebieten aufgehalten haben, wurden vorsorglich nach Hause geschickt und arbeiten im Homeoffice..