"Deutliche Bereicherung für 'Gesundheitsregion plus'“

CSU-Stadträte beantragen Einrichtung eines Pflegestützpunkts

veröffentlicht am 21.05.2020

Die CSU-Stadträte Klaus Holetschek, MdL, und Dr. Veronika Schraut mit Oberbürgermeister Manfred Schilder (Mitte). Foto: privat

Memmingen (dl/as). „Gesundheitsregion plus“: In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Manfred Schilder beantragen die Stadträte Klaus Holetschek, MdL, und Dr. Veronika Schraut die Einrichtung eines Pflegestützpunkts im neugeschaffenen Ausschuss für Gesundheit und Pflege zu diskutieren und darüber im Stadtratsplenum abzustimmen.

"Pflegekräfte leisten tagtäglich und gerade jetzt zur Bewältigung der Corona-Pandemie großartige Arbeit und verdienen ebenso wie pflegende Angehörige Respekt und Wertschätzung. Darüber hinaus sollten wir auch in Memmingen - wo immer dies zuständigkeitshalber möglich ist - für eine bestmögliche pflegerische Versorgung sorgen und optimale Rahmenbedingungen für die Pflegekräfte und pflegenden Angehörigen schaffen", begründen die CSU-Stadträte Dr. Veronika Schraut und Klaus Holetschek ihr Anliegen.

Koordination von Hilfs- und Unterstützungsangeboten

Bei einer derzeitigen Pflegequote von 3,1 Prozentpunkten in Bayern liegen wir für Memmingen, ausgehend von einer Einwohnerzahl von 43.837 (Stand 2019), bei rund 1.359 Pflegebedürftigen, rechnen die Antragsteller vor. "In diesem Zusammenhang entstehen vielfältige Fragen im Vor- und Umfeld der Pflege und bedürfen der Koordination der für sie in Betracht kommenden Hilfs- und Unterstützungsangebote, um eine wohnortnahe und bestmöglichst abgestimmte Versorgung und Betreuung für die BürgerInnen zu erhalten. Aufgrund der hohen Anforderungen, die Pflegesituationen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige mit sich bringen, wird dringend eine professionelle Beratungsstelle benötigt, an die sich Betroffene, familiär Pflegende u.a. wenden können, um den komplexen und äußert aufwändigen Pflegebedarf einschätzen und erfüllen zu können."

Ministerielle Förderungsangebote

Das Bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege, das seit 2009 die Möglichkeit geschaffen hat, Pflegestützpunkte im Sinne des SGB XI (Soziale Pflegeversicherung) einzurichten, begrüßt die Neueinrichtung weiterer Stützpunkte dieser Art außerordentlich und fördert die Maßnahmen entsprechend. Mit einer einmaligen Anschubfinanzierung in Höhe bis zu 20.000 Euro werden Ausgaben für Sachmittel, die nicht durch andere Kostenträger gedeckt sind, gefördert. Für spezifische Maßnahmen der Vernetzungsarbeit und des Wissenstransfers können neue Pflegestützpunkte zudem eine weitere einmalige Förderpauschale in Höhe von 15.000 Euro beantragen und diese mit einer einmaligen Förderung von 3.000 Euro für die Etablierung einer Fachstelle für pflegende Angehörige zu komplettieren.

"Bereicherung für Gesundheitsregion plus"

Träger der Pflegestützpunkte können sowohl Pflege- und Krankenkassen, Landkreise, Bezirke oder in unserem Fall Kreisfreie Städte sein. Die Einbindung eines Pflegestützpunktes in den Gesamtkontext der „Gesundheitsregion plus“, die sich der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen zum Ziel gesetzt haben, würde hier eine deutliche Bereicherung darstellen.

Erster Pflegestützpunkt im Regierungsbezirk Schwaben

Bayernweit gibt es bisher nur zehn Pflegestützpunkte und dieser wäre der erste, dringend benötigte, im Regierungsbezirk Schwaben.