Buchstäblich dem Druck standgehalten, das haben die Kicker des FC Memmingen (in schwarz) beim Gastspiel in Bamberg. Mit 3:2 holte der FCM alle drei Punkte und träumt weiter vom Klassenerhalt. Foto: Rainer Eckert
Bamberg (rad). Zum Schluß war es eine Nervenschlacht, in der der FC Memmingen das bessere Ende für sich hatte. Mit 3:2 (2:0) gewannen die Memminger beim Konkurrenten Eintracht Bamberfg und nutzen ihre "letzte Chance" auf den Klassenerhalt.
Die Partie begann mit einer halbstündigen Verspätung, weil der FCM-Mannschaftsbus in einem Stau gestanden ist. Nach einem Unfall war die Autobahn komplett gesperrt.
Besondere Unterstützung gab es für die Memminger von einer Schar Lilien-Fans, die wegen ihres ehemaligen Zweitliga-Rekordtorjägers und jetzigen FCM-Stürmers “Dodo” Stroh-Engel heute nach Bamberg gekommen sind.
Bambergs Trainer Jan Gernlein erwartete “ein enges, hartes und umkämpftes Spiel zwischen zwei Teams, die unbedingt in der Liga bleiben wollen.” Und Bamberg hatte sogar noch die Chance, direkt drin zu bleiben.
Und für den FCM ging's bekanntlich um die letzte Gelegenheit, zumindest über die Relegation die Klasse noch zu halten.
Entsprechend engagiert begannen die Memminger, ohne allerdings zunächst zu guten Möglichkeiten zu kommen. Die hatten die Gastgeber, zweimal brachten sie in der Anfangsphase den Ball aber auch nicht im FCM-Kasten unter. Pech hatte Memmingens Youngster Timo Schmidt, der schon nach elf Minuten verletzt vom Platz mußte.
Nach 19 Minuten eine erste wirklich gute Einschußmöglichkeit für den FCM, als Pascal Maier Noah Müller gut in Szene setzte - aber Bambergs Keeper Fabian Dellermann konnte klären (20.). Beinahe im Gegenzug rettete Dominik Dewein gegen den durchgebrochenen Luca Ljevsic. Dann aber doch die Führung für den FCM in der 25. Minute, aus unmöglichem Winkel überraschte Maxi Berwein den Eintracht-Goalie. Gute zehn Minuten später mußte er wieder hinter sich greifen, Luis Sailer Fidalgo zog aus gut 25 Metern ab, der Aufsetzer landete zum 0:2 im Bamberger Kasten. Was dann auch der verdiente Vorsprung nach 45 Minuten war, auch wenn die Gastgeber gegen Ende der ersten Hälfte nochmals eine gute Möglichkeit ausließen.
Die Gastgeber mußten kommen, wollten Druck aufbauen - was dem FCM Konterchancen eröffnete. In der 48. Minute reklamierten die Memminger nach einer zunächst abgewehrten Ecke Handelfmeter, aber die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Ebenso kurze Zeit später, als Berwein im Strafraum zu Fall kam. Memmingen kontert weiter gut, nutzte aber die Chancen nicht, um vielleicht schon vorzeitig den Sack zuzumachen.
Auf der anderen Seite versuchten die Hausherren alles, warfen alles in die Partie. Der FCM in dieser Phase aber auch mit zu schnellen und zu einfachen Ballverlusten.
Heisse Schlußphase und "Rot" für Dewein
Zehn Minuten vor dem Ende sind die Memminger nach einem Freistoß hartnäckig und setzen im Bamberger Strafraum nach. Der eingewechselte Manuel Konrad platzierte dann den Ball gekonnt ins untere Eck - 0:3. Die Entscheidung? Nicht ganz, in der Schlußminute zimmerte Bambergs Philipp Hack den Ball via Unterkante der Latte zum 1:3 ins Memminger Netz. Danach wurde es tumultartig, Dominik Dewein wollteden Ball nicht rausrücken und rangelte mit einen Bamberger Spieler - für den Unparteiischen Grund genug, die gelb/rote Karte zu zücken. Kurz zuvor erhielt er den gelben Karton wegen Zeitspiels.
Es wurde nochmals eng, in der dritten Nachspielminute drückte Björn Schönwiesner den Ball zum 2:3 über die Linie, Bamberg witterte in der über fünfminütigen Nachspielzeit nochmals Morgenluft. Aber Memmingen hielt dagegen und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Mit 3:2 gingen alle drei Punkte verdient mit auf die Heimreise, damit lebt die Hoffnung auf den Verbleib in der Regionalliga.
Mehr zum FCM finden Sie unter www.fc-memmingen.de.