Die vielen Facetten der Freiheit

Rahmenprogramm zur Freiheitspreisverleihung vorgestellt

veröffentlicht am 22.04.2022

Oberbürgermeister Manfred Schilder (Mitte) mit den Mitgliedern des Projektbüros und des Kuratoriums Memminger Freiheitspreis: (v. li.): Pfarrer Claus Ortmann, Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Sabrina Demmeler, Bernadette Menzel und Herbert Müller. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Bereits zum fünften Mal wird am 21. Mai der Memminger Freiheitspreis verliehen – coronabedingt mit einem Jahr Verspätung, dafür ist das Thema durch die krisenbedingte Einschränkung der Grundrechte und den Krieg in der Ukraine brandaktuell. Das umfangreiche Rahmenprogramm zur Preisverleihung wurde nun im Rathaus vorgestellt.

Unter dem Eindruck von Vorwürfen wie „Fake News“ und „Lügenpresse“ in der Coronakrise habe man sich bereits vor zwei Jahren für das Thema Pressefreiheit entscheiden und mit dem Journalisten und Autor Prof. Dr. Heribert Prantl einen kritischen Geist als Vertreter dieser Zunft gefunden, erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder den Medienvertretern im Rathaus. Die Laudatio bei der Preisverleihung in der Martinskirche am 21. Mai hält Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert.

Das facettenreiche Programm auf dem Weg zum finalen Festakt beginnt bereits am 4. Mai um 19 Uhr: Der ehemalige Bundespräsidenten Joachim Gauck liest in der Kirche St. Martin aus seinem Buch „Toleranz: einfach schwer“. Die nachfolgenden Veranstaltungen teilt Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer in vier Bereiche ein:

Historische Information: Dazu zählen die Stadtführungen „10 Frauen – 10 Geschichten“ sowie „Die 12 Artikel der Bauernschaft von 1525“.

Freiheit im Zeitgeschehen: Darunter fällt die Lesung Joachim Gaucks ebenso wie Angebote der Volkshochschule sowie Vorträge zu „Leben ohne Plastik? Wege aus der Wegwerfgesellschaft“ und eine Rallye zu Nachhaltigkeit und Demokratie.

Bildende Kunst, Theater, Literatur und Musik: Unter dem Motto „Geben Sie Gedankenfreiheit“ tragen zum Beispiel Ensemblemitglieder des Landestheaters Schwaben dramatische Texte vor, Antje Rávik Strubel liest aus ihrem Buch „Blaue Frau“. „Songs of Peace, Hope and Freedom“ steuert das Show-Ensemble „Joy of Voice“ bei. Im Kreuzherrnsaal ist die Kunstausstellung „Das große Format“ zu sehen.

Pressefreiheit: Zu diesem Thema gibt es ab 19. Mai die Ausstellung „Pressefoto Bayern“ sowie eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Pressefreiheit – Noch nie waren wir so abhängig von unabhängiger Presse wie jetzt“ am 20. Mai,19.30 Uhr, im Maximilian-Kolbe-Haus.

Ein neues Format ist der „Markt der Möglichkeiten“, der am 21. Mai ab 10 Uhr auf dem Roßmarkt, Weinmarkt und dem Manghausplatz stattfindet: Viele Organisationen in und um Memmingen setzen sich aktiv für die Freiheitsrechte ein. Ab 10 Uhr veranstalten sie Mitmachaktionen und ein buntes Bühnenprogramm.

Das Rahmenprogramm soll das Thema Freiheit in all seine Facetten abbilden. „Es ist unser Auftrag, dem Label Stadt der Freiheitsrechte gerecht zu werden“, erklärt Dr. Bayer. „Die Zwölf Artikel sind sensationell, weil sie bis heute Paragraph 1 des Grundgesetzes verkörpern“, begeistert sich der Kuratoriumsvorsitzende Herbert Müller.

Da das Programm bereits seit Herbst letzten Jahres vorbereitet wurde, kommt der Ukraine-Krieg nicht explizit darin vor, das Thema spiele dennoch bei allen Aktionen und Angeboten eine Rolle, erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder.

Die Flyer mit dem Rahmenprogramm werden in den nächsten Tagen per Post an die Memminger Haushalte verteilt. Zusätzlich liegen sie in den Verwaltungsgebäuden der Stadt und in der Tourist Information am Marktplatz aus.

Informationen zu den Aktionen und Veranstaltungen, zu Eintrittspreisen, Tickets und Anmeldung gibt es unter https://www.memmingen.de/kultur/stadt-der-freiheitsrechte/freiheitspreis/2022-heribert-prantl.html

Das Rahmenprogramm im Überblick: