Die Zeit der Zecken beginnt

Tipps zum Schutz gegen die unangenehmen Tierchen

veröffentlicht am 26.04.2023

Der Frühling ist da, wir sind wieder mehr in der Natur - und auch die Zecken sind wieder aktiv. Was kann man beachten, um sich vor übertragbaren Krankheiten zu schützen? Foto: pixabay/EME

(dl). Wird es draußen wärmer, beginnt die Zeit der Zecken. Sie lauern im Gras, Gebüsch oder Unterholz darauf, dass Tiere oder Menschen sie im Vorbeigehen von dort abstreifen. Finden sie am Körper eine unbedeckte Stelle, stechen sie zu und saugen das Blut ihrer Opfer. Zecken sind zwar nicht giftig für den Menschen, sie können aber Krankheiten übertragen.

Meistens bleibt ein Stich des „gemeinen Holzbocks“ – die häufigste Zeckenart in Europa ohne gesundheitliche Folgen. Nicht jede Zecke trägt Erreger in sich und nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt zu einer Ansteckung.
Übertragen werden können Erkrankungen wie Borreliose (Lyme-Krankheit) oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Borreliose tritt deutlich häufiger auf als die FSME. In Bayern erkrankten im vergangenen Jahr laut LGL über 3.600 Personen daran, in Schwaben waren es 361. „Beide Infektionen können gefährlich werden“, so Klaus Schöllhorn von der AOK Memmingen-Unterallgäu.

Schutz vor Zecken
Bei Wanderungen durchs Gebüsch empfiehlt es sich, feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel zu tragen – oder man bleibt gleich auf festen Wegen. Helle Kleidung kann zusätzlich helfen, die herumkrabbelnden Tiere besser zu erkennen, bevor sie zustechen. Auch Zeckensprays, sogenannte Repellents, können Zecken ein bis zwei Stunden vertreiben. Danach muss erneut gesprüht werden.

Borreliose - früh reagieren
Krankheitserreger (Bakterien) überträgt sich, wenn überhaupt, erst nach längerem Saugen der Zecke. „Wenn man den Körper gleich nach dem Aufenthalt im Freien untersucht und mögliche Zecken sofort entfernt, kann man sich wirksam vor einer Borreliose schützen“, sagt Schöllhorn. Er rät die Zecke möglichst mit speziellen Hilfsmitteln zwischen Hautoberfläche und Kopf fassen und gerade herausziehen, ohne sie dabei zu zerquetschen.
„Die Borreliose erkennt man an der typischen ringförmigen Hautrötung rund um den Zeckenstich, die sich über Tage langsam nach außen verbreitet“, so Schöllhorn. Diese sogenannte Wanderröte entwickelt sich manchmal erst einige Tage bis Wochen nach einem Stich. Möglicherweise kommen grippeähnliche Beschwerden hinzu, wie Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen. Wer solche Symptome hat, sollte zum Arzt gehen.

FSME - Impfung schützt
Schutz vor der FSME bietet eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese für alle Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder diese besuchen und sich viel in der Natur aufhalten. Denn es besteht die Gefahr, dass eine Infektion zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns führt (Meningoenzephalitis). „Zecken, die FSME-Viren tragen, kommen vorwiegend in bestimmten Regionen Deutschlands vor, beinahe ganz Bayern zählt dazu“, so Klaus Schöllhorn. Für eine vollständige Grundimmunisierung ist dreimaliges Impfen notwendig. Dieser Schutz hält dann mehrere Jahre vor.